Der Einzug in diese Spielklasse war das erklärte Ziel - und es wurde im Mai direkt erreicht. Nachdem die Qualifikation auf Kreisebene gemeinsam mit der HSG Herdecke-Ende souverän geschafft worden war, nutzte das Team des aus Dortmund verpflichteten Trainers Rafahel Blesch gleich das erste Qualifikationsturnier auf westfälischer Ebene zum Sprung in die Verbandsliga. Ein dritter Platz hätte in Nordhemmern gereicht, die jungen Grün-Gelben belegten nach Siegen gegen die SGSH Dragons aus Schalksmühle und Halver (26:12) und die TSG Altenhagen-Heepen (24:21) sogar den zweiten Rang. Nur den favorisierten Gastgebern musste sich das Blesch-Team am Ende klar geschlagen geben (15:26).
Die Verbandsliga-Quali war schon deshalb ein Erfolg, weil die völlig neu zusammengestellte Mannschaft erst wenige Trainingswochen hinter sich hatte und fast ausschließlich aus Spielern des U17-Jungjahrgangs besteht. „Es wird auch in der Meisterschaft so sein, dass wir im Schnitt fast ein Jahr jünger sind als die meisten gegnerischen Teams“, dessen ist sich der Eintracht-Coach bewusst.
Um absehbare körperliche Nachteile auszugleichen, wurde in der Vorbereitung an spielerischen Komponenten gefeilt. Dass schnelles Umschaltspiel aus einer stabilen 6:0-Deckung heraus ein Mittel zum Erfolg sein kann, zeigte sich bei Testspielerfolgen gegen Herdecke-Ende, TuRa Bergkamen oder den Ligarivalen SGSH Dragons. Aber es gab auch Niederlagen wie gegen TuSEM Essen II und Ewaldi Aplerbeck, ebenfalls ein Verbandsliga-Konkurrent mit einem deutlich älteren Kader. „Unsere Spieler sollten schon einmal ein Gefühl dafür bekommen, was in der Meisterschaft auf sie zukommen wird“, hatte Rafahel Blesch, der gerade seine B-Lizenz erworben hat, die Dortmunder Vorstädter als Vorbereitungsgegner bewusst ausgewählt.
Welche Rolle die Eintrachtler als einzige Zweitvertretung im 8er-Verbandsligafeld mit Klubs wie dem TuS Ferndorf oder dem JSG ELE Junior Team aus Gladbeck spielen können, bleibt abzuwarten. Marco Grgic, Jugendkoordinator für den Bereich U17 und jünger, hält einen Platz unter den Top 4 nicht für utopisch. Dem will der 23 Jahre junge Übungsleiter, der an der TU Dortmund Sport und Germanistik studiert, grundsätzlich nicht widersprechen: „Ich gucke auch lieber in die obere als in die untere Tabellenhälfte.“
Was machbar ist, wird nicht zuletzt von den personellen Gegebenheiten abhängen. „Wenn alle Spieler zur Verfügung stehen, haben wir einen Kader von 13 oder 14 Mann, der auch noch durch C-Jugendliche aufgefüllt werden kann“, ist die Verbandsliga-Truppe laut ihres Coaches zahlenmäßig eigentlich ausreichend besetzt. Die Vorbereitung zeigte aber auch, dass das Personal durch Krankheit, Verletzungen oder Abstellungen an die U17 I schnell zusammenschrumpfen kann.
„Wir sind eine Ausbildungs-Mannschaft, in der junge Spieler entwickelt und nach Möglichkeit an das Oberliga-Team herangeführt werden sollen“, hat die individuelle Förderung für Rafahel Blesch einen höheren Stellenwert als ein vorderer Platz im Abschlussklassement. Sollte sich herausstellen, dass beides im Einklang möglich ist, würde sich niemand im Lager der Grün-Gelben dagegen wehren.