Kurzfristig hatten die Grün-Gelben auch noch auf ihren Routinier Florian Diehl (krank) verzichten müssen, doch der überragenden Abwehrleistung, die die Volmestädter in den ersten 30 Minuten auf das Parkett der Seidensticker-Halle legten, schadete dieser Ausfall wider Erwarten nicht.
Es dauerte länger als acht (!) Minuten, ehe die hochgewetteten Gastgeber in Person von Simon Strakeljahn überhaupt zum ersten Torerfolg kamen. 3:0 lag die Eintracht da durch drei Israel-Treffer vom “Punkt” bereits vorne. “Es ist Kritik auf ganz hohem Niveau: Aber eigentlich müssen wir schon höher führen”, sagte Eintracht-Trainer Valentin Schmidt in der Nachbetrachtung.
Doch auch so galt: Wie die jungen Hagener deckten, immer wieder das System switchten und in Person von Niklas Pfalzer und Arne Quittmann wegräumten, was es wegzuräumen gab, das war schon außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut, wohlgemerkt - wie auch Sven Brockmeyer im Eintracht-Tor. 4:1, 7:5, 11:9 und zur Pause schließlich 12:11 lag die Eintracht vor 600 Zuschauern vorne, während der hohe Favorit sich 30 Minuten lang sehr schwer tat, Lösungen zu finden.
Doch die Mannschaft von Ex-Hagen-Coach Niels Pfannenschmidt zählt nicht umsonst zu den Top-Teams der Liga. “Wenn man da etwas mitnehmen will, müssen wir auf allen Positionen nahe 100 Prozent bringen”, hatte Valentin Schmidt schon unter der Woche zu Protokoll gegeben - und so kam es dann auch. Kurzum: Die Eintracht konnte ihr Niveau nicht halten, während Bielefeld Fahrt aufnahm. Binnen elf Minuten hatten die Ostwestfalen aus ihrem Pausenrückstand eine 5-Tore-Führung gemacht (19:14/Manuel Hörr per Siebenmeter).
Die Eintracht leistete sich im Abschluss nun zu viele “Hänger”, das Momentum auf der Torhüterposition kippte zudem in Richtung der TSG und auch die meisten engen Pfiffe der Referees landeten nun zu einem hohen Prozentsatz auf Bielefelder Seite. So musste die Eintracht schlussendlich abreißen lassen.
Und der Coach? - Stellte sich im Nachgang vorbehaltlos vor seine Mannschaft. “Ich muss das auf meine Kappe nehmen. Mein Wechselmanagement hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass es so gelaufen ist.” Und dennoch bleibt eine Erkenntnis: Die Mannschaft entwickelt sich trotz der Masse an Ausfällen (unter anderem Schmidt, Diehl, Ricker, Bökenkamp, Häseler) kontinuierlich weiter. 6:6-Punkte nach sechs Spielen sind eine gute Zwischenbilanz.
Weiter geht's am kommenden Samstag - ausnahmsweise in der heimischen Ischelandhalle und nicht in der Halle Mittelstadt - gegen Zweitliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen. Anwurf ist um 17 Uhr. Wichtig für Fans: Mit einem Ticket für das “Westderby” der 1. Mannschaft gegen TuSEM Essen (Sonntag, 18 Uhr, Ischelandhalle) gibt es freien Eintritt fürs Drittliga-Spiel. Noch kein Ticket? - Hier geht es zum Online-Shop.
TSG: Goldbecker, Wendland - Strakeljahn (4), Unger (4), Bechtloff (1), Hörr (9/5), Oetjen (4), Broyer, Leppich (2), Strathmeier (2), Pretzewofsky (1), Ebner (3), Waldhof (1)
Eintracht: Brockmeyer, Drees (1) - Mielke (2), Knutzen, Knak (1), Bratzke, Ntodonke (4), Funke (1), Queckenstedt (5), Israel (4/4), Pfalzer (2), Quittmann (2), Schneider (1), Sekowski (2)
Schiedsrichter: Sebastian Ebel/Stefan Hermschröder (Celle/Herzebrock)
Zeitstrafen: TSG 3, Eintracht 4
Siebenmeter: TSG 5/5, Eintracht 4/6 (verworfen: Israel/2)
Zuschauer: 600


