Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche
Sexualisierte Gewalt ist ein Thema, das unsere gesamte Gesellschaft, also auch den Sport, betrifft. Der VfL Eintracht Hagen positioniert sich klar gegen alle Formen der Gewalt und hat sich zum Ziel gesetzt, dass insbesondere Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Mitglieder in unserem Verein komplett gewaltfrei ihren Sport ausüben und ihre Freizeit erleben können.
Eine Kultur der Achtsamkeit, des Hinsehens und des Handelns von Verantwortlichen muss dazu beitragen, Betroffene zum Reden zu ermutigen, potenzielle Täter abzuschrecken und ein Klima zu schaffen, das Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt schützt.
Unser Verein bewirbt sich daher um die Aufnahme in das Qualitätsbündnis des Landessportbundes. So wird sichergestellt, dass dieses Thema dauerhaft und nachhaltig in unserem Verein etabliert wird.
Dazu wurden Maßnahmen und Verhaltensrichtlinien im gesamten Verein aufgestellt, die zum Beispiel eine verpflichtende Teilnahme eines Präventionsseminars für alle vorsieht, die im Verein mit Kindern und Jugendlichen Kontakt haben. Darüber hinaus werden wir in Kürze ein Schutzkonzept veröffentlichen, das den ganzheitlichen Schutz aller Beteiligten umfasst. Es soll langfristig Handlungssicherheit mit einem System von Maßnahmen geschaffen werden und dazu dienen, sich Gefahrenpotentialen und Gelegenheitsstrukturen in unserem Verein bewusst zu werden.
Zudem möchten wir bereits jetzt kommunizieren, dass von Gewalt betroffene Vereinsmitglieder Unterstützung erhalten. Dafür gibt es beim VfL Eintracht Hagen zwei entsprechend geschulte Ansprechpersonen, die wir an dieser Stelle vorstellen dürfen.

Ich bin Anna-Lena Osebold (Jahrgang 1985) und seit 1989 Vereinsmitglied. Aufgewachsen bin ich in Wehringhausen, doch vor mehr als zehn Jahren hat es mich beruflich nach Köln verschlagen, wo ich als Investmentmanagerin im Immobilienbereich tätig bin. Durch das jahrelange Engagement meiner Eltern und einem Großteil meiner Familie hatte ich quasi gar keine Chance, in einem anderen Verein aktiv zu werden und habe nach dem Eltern-Kind-Turnen und neben der Leichtathletik mit sechs Jahren angefangen, Badminton zu spielen. Seit knapp 20 Jahren bin ich eine von zwei Abteilungsleiterinnen und spiele auch immer noch in unserer 1. Mannschaft.

Mein Name ist Mathias Schmidt-Zinn (Jahrgang 1978), ich komme gebürtig aus der Nähe von Rostock. Ich bin Vater von vier tollen Kindern, von denen eins bereits erwachsen ist, und die alle auch in unserem Verein aktiv sind. Seit 2009 lebe ich in Hagen und bin seitdem Vereinsmitglied. Angefangen habe ich als Spieler der 4. Handball-Mannschaft und Trainer der Mini-Handballer. Von 2016 bis 2025 war ich Abteilungsleiter der Handball-Jugend und habe in dieser Zeit besonders viele Erfahrungen mit sensiblen Themen im Kinder- und Jugendbereich gesammelt. Beruflich arbeite ich bei der Stadt Wetter (Ruhr) aktuell als freigestellter Personalratsvorsitzender.
Vereinsmitglieder, Trainerinnen und Trainer, Übungsleitende, Kinder, Jugendliche, Betreuende, Eltern und alle Externen können sich jederzeit an Anna-Lena und Mathias wenden.
Wir hören uns Eure Erlebnisse, Beobachtungen und Sorgen an, um dann mit Euch gemeinsam zu überlegen, wie ihr alleine oder wir mit Euch zusammen weiter vorgehen können.
In den meisten Fällen werden wir Eure Schilderungen vertraulich behandeln oder nur mit Eurer Einwilligung weitergeben. In einigen wenigen Fällen müssen wir evtl. auch gegen Euren Willen möglicherweise die Strafverfolgungsbehörden einschalten, insbesondere dann, wenn es sich um sogenannte „Gefahr in Verzug“ handelt – also die Gefahr besteht, dass ihr oder andere Personen weiter schwere Übergriffe erleben müssen. Auch dann werden wir darüber informieren, unsere Gründe offen darlegen und Euch kommunizieren.
Wir können Euch zudem Kontakte zu Beratungsstellen herstellen und Euch zur Polizei oder anderen Terminen begleiten – sofern ihr das möchtet.
In Fällen von einfacher Grenzverletzung – also keine Straftaten – nehmen wir mit Eurer Einwilligung Kontakt mit dem Vereinsvorstand auf oder auch mit derjenigen Person, die die Grenzverletzung begangen hat, um möglicherweise zu vermitteln. Dies erfolgt immer nur in Absprache mit Euch!
Zu unserem Krisenteam gehört neben Anna-Lena und Mathias auch Reiner Friedrichs. Reiner ist Jurist und 2. Vorsitzender des VfL Eintracht Hagen.
Ganz wichtig: Wir bieten keine Therapien an und ermitteln auch nicht. Dieses ist ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten sowie den Strafverfolgungsbehörden überlassen.
Außerdem haben wir kein Zeugnisverweigerungsrecht. Das bedeutet, in einem möglichen Strafverfahren sind wir verpflichtet auszusagen.
Wir werden bei schwerwiegenden Übergriffen keinen Kontakt zur Täterin oder zu dem Täter aufnehmen. Wir versichern Euch nochmals, dass wir alle Sachverhalte vertraulich behandeln.