Ganz knapp verpasste die U19 der Eintracht am Wochenende in Bonn die direkte Quali für die JBLH. In die nächste Runde geht es dafür mit 4:0 Punkten.

Bundesliga-Quali: U19 vergibt ersten Aufstiegs-Matchball

Die U19-Handballer des VfL Eintracht Hagen haben den ersten Matchball zum Einzug in die A-Jugend-Bundesliga vergeben. Beim NRW-Vierer-Turnier in Bonn sicherten sich die Gastgeber nach einem hauchdünnen Auftakterfolg gegen die Eintracht am Ende den Gruppensieg und damit das Aufstiegsrecht. Die Grün-Gelben bestreiten am kommenden Wochenende eine weitere Qualifikations-Runde, in die sie aus den anschließenden Siegen gegen Essen und Nordhemmern 4:0 Punkte mitnehmen.

U19-Qualifikation: Bonner JSG - VfL Eintracht Hagen 29:28 (15:11). Dass sich gleich zum Turnierstart die höchste Hürde auf dem Weg zum Gruppensieg auftürmen würde, dessen waren sich Coach Pavel Prokopec und seine Schützlinge bewusst. Hatten doch die Gastgeber bei der Nordrhein-Quali das Feld mit 10:0 Punkten klar dominiert und ihre Partien mit durchschnittlich 9 Toren Differenz gewonnen. Zudem musste die Eintracht, wie befürchtet, auf den verletzten Leistungsträger Luca Richter verzichten.

Niklas Pfalzer brachte den VfL zwar mit 1:0 in Führung, aber dann bekamen auch die Grün-Gelben die Qualitäten des Turnierausrichters zu spüren, der über Zwischenstände von 6:3 und 9:5 auf 11:6 davonzog. Obwohl Julius Haeseler mit dem letzten Treffer der ersten Halbzeit auf -4 verkürzte, sprach zur Pause alles für die Bonner.

Ganz anders das Bild im zweiten Durchgang. Je zweimal Moritz Bratzke und Lorenz Ricker sorgten für einen 4:0-Lauf und damit den 15:15-Ausgleich. Toni Piorun brachte die Grün-Gelben in der 31. von 50 zu absolvierenden Minuten mit 17:16 in Führung, Ricker erhöhte auf 18:16. Als Jakob Ellert fünf Minuten vor Schluss seinen dritten Treffer erzielte, lag das Prokopec-Team immer noch mit zwei Toren vorne (26:24).

Aber die Bonner hatten in der Sporthalle Beuel-Ost noch eine Antwort und jagten der Eintracht mit einer 3:0-Serie die Führung wieder ab. Als der JSG 25 Sekunden vor Schluss das 29:27 gelang, war die Entscheidung gefallen. Dass Ricker den Schlusspunkt setzte, hatte nur noch statistischen Wert.

„Schade, am Ende war es ganz knapp“, bilanzierte Eintracht-Amateurabteilungsleiter Sebastian Schneider, „wir waren in der Qualifikation die einzige Mannschaft, die Bonn voll gefordert hat.“

VfL Eintracht Hagen - TuSEM Essen 34:26 (16:8). Nach der unglücklichen Auftaktniederlage lautete am zweiten Turniertag das neue Ziel, sich mit zwei Erfolgen wenigstens eine optimale Ausgangslage für die nächste Quali-Runde zu verschaffen. Gegen den TuSEM, der sein erstes Spiel mit 25:26 gegen die JSG LIT 1912 aus Nordhemmern verloren hatte, war somit ein Sieg Pflicht. Aber in der Anfangsphase taten sich die Eintrachtler schwer (6:7/12.).

Plötzlich jedoch platzte der Knoten. Binnen neun Minuten zog der VfL die Partie mit einem 7:0-Lauf zum 13:7 auf seine Seite und hatte Spiel und Gegner in der Folgezeit sicher im Griff (18:10, 22:12). „Wenn wir das diszipliniert umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, ist es schwer, uns zu schlagen“, durfte sich Pavel Prokopec über zwei Drittel der Partie bestätigt fühlen, „wenn nicht, dann müssen wir Lehrgeld zahlen. Aber das ist normal.“

VfL Eintracht Hagen - JSG LIT 26:22 (11:13). Bei der Westfalen-Endrunde eine Woche zuvor in der Halle Mittelstadt hatte sich die Eintracht durch einen abschließenden 23:16-Erfolg gegen die Ostwestfalen für das Bonner NRW-Turnier qualifiziert. Damals nach Start-Schwierigkeiten - und genauso war es auch in Beuel. Bei einem 8:12-Rückstand (20.) sah sich Pavel Prokopec zur Auszeit genötigt, nach der sein Team bis zur Pause etwas verkürzen konnte.

Auch im zweiten Durchgang liefen die Grün-Gelben lange einem Rückstand hinterher. Erst nach dem 18:20 (41.) bog die Eintracht mit einem 6:0-Lauf auf die Siegerstraße ein, wobei ihr zugutekam, dass die JSG LIT nach ihrer vorausgegangenen Partie (17:31 gegen Bonn) nur eine kurze Pause gehabt hatte. „Die waren am Ende kaputt“, erkannte Prokopec und wunderte sich über den Kräfteverschleiß beim Gegner nicht.

Im letzten Spiel des Tages setzte sich die Bonner JSG erwartungsgemäß mit 30:19 gegen TuSEM Essen durch und sicherte sich damit den Turniersieg und das Ticket für die A-Jugend-Bundesliga.

Beim zweiten NRW-Viererturnier gewann der TSV GWD Minden etwas überraschend die entscheidende Partie gegen Ausrichter ASV Hamm-Westfalen und steigt als Gruppensieger ebenfalls auf. Der ASV, der die Westfalen-Endrunde mit 10:0 Punkten dominiert hatte, die Turnerschaft Grefrath und der TV Palmersheim werden am nächsten Wochenende in einer weiteren Quali-Runde die Gegner von Hagen, Essen und Nordhemmern sein. Dann wird nur ein Direkt-Ticket für die A-Jugend-Bundesliga vergeben. Wo gespielt wird, steht noch nicht fest.


Eintracht: Onkelbach, von Oepen, Pepper - Schellenberg (0 Tore gegen Bonn/- gegen Essen/- gegen JSG LIT), Ricker (8_4/5_4/6_3), Haeseler (3/2/2), Marchlewitz (0/-/1), Bratzke (2/3/3), Mielke (0/2/1), Ellert (3/3/5), Abed Hassan (2/6/0), Wojtek (3/1/0), Pfalzer (3/5/4), Bökenkamp (1/3/4), Hellwage (-/1/-), Piorun (3/3/0)


Die Ergebnisse des NRW-Turniers in Hamm:

  • ASV Hamm-Westfalen - TV Palmersheim 29:17
  • TSV GWD Minden - Turnerschaft Grefrath 27:24
  • TV Palmersheim - TSV GWD Minden 25:29
  • Turnerschaft Grefrath - ASV Hamm Westfalen 21:37
  • TV Palmersheim - Turnerschaft Grefrath 22:29
  • ASV Hamm-Westfalen - TSV GWD Minden 23:25