Auch in der Landesliga (Szenenfoto mit Marius Kraus vom VfL Eintracht Hagen III) gibt es einen vermehrten Abstieg. Zudem steigen nur drei der sechs Meister auf.

Die Auf- und Abstiegsregelung von der Ober- bis zur Landesliga

Die Terminierung der Spielpläne ist bereits weit fortgeschritten, jetzt hat der Handball-Verband Westfalen (HVW) auch die Auf- und Abstiegsregelung für die Saison 2022/23 bekannt gegeben. Für die Ober-, Verbands- und Landesliga gilt einmal mehr: Es wird wieder einen vermehrten Abstieg geben.

Hintergrund: Ab der Spielzeit 2023/24 möchte der Verband zu den Staffelgrößen der „Vor-Corona-Zeit“ zurückkehren. Seinerzeit hatte es vermehrte Aufstiege, aber keine Absteiger gegeben, so dass die Ligen aufgestockt wurden. Nach und nach sollen die Mannschaftszahlen nun wieder reduziert werden. Betroffen sind im Bereich des HVW die U23 der Eintracht (Oberliga Westfalen) und die "Dritte" (Landesliga).

– Ein Überblick:

3. Liga: Der Spielbetrieb der 3. Liga wird nicht vom HVW, sondern durch den DHB abgewickelt. Dennoch hat die 3. Liga erhebliche Auswirkungen auf das Geschehen im Landesverband Westfalen. Je mehr Mannschaften nämlich aus der 3. Liga absteigen, die der Oberliga Westfalen zugeschlagen werden, desto mehr Absteiger gibt es in den Klassen darunter. Und westfälische Mannschaften gibt es in Liga 3 reichlich. Neun der 14 Teams in der Staffel West kommen aus dem HVW-Bereich: die SGSH Dragons aus Halver und Schalksmühle, Team HandbALL Lippe II, TSV GWD Minden II, LIT 1912 II, TuS Spenge, VfL Gladbeck, Ahlener SG, TV Emsdetten und ASV Hamm II. Hinzu kommt in der Staffel Süd-West Zweitliga-Absteiger TuS Ferndorf. Im theoretisch allerschlimmsten, praktisch allerdings nahezu ausgeschlossenen Fall, könnte es aus der 3. Liga fünf westfälische Absteiger geben, die 2023/24 durch die Oberliga Westfalen aufgenommen werden müssten.

Oberliga: In der bevorstehenden Saison umfasst die Oberliga noch 17 Mannschaften, eine davon ist die U23 des VfL Eintracht Hagen. Diese Zahl soll allerdings auf 14 Teams zurückgeführt werden. Schon im günstigsten Fall (kein westfälischer Drittliga-Absteiger) steigen definitiv fünf Mannschaften ab. Tabellenplatz zwölf wäre also der erste Nicht-Abstiegsplatz. Die Zahl der Absteiger erhöht sich mit jedem Drittligisten, der aufgenommen werden muss. Also: ein westfälischer Drittliga-Absteiger = sechs Absteiger aus der Oberliga; zwei Drittliga-Absteiger = sieben Absteiger aus der Oberliga usw. Im beschriebenen Worst-Case-Szenerio (= fünf Drittliga-Absteiger, dafür müsste allerdings der TuS Ferndorf im Südwesten absteigen) gäbe es also zehn (!) Absteiger aus der 17er-Staffel. Tabellenplatz acht wäre also der erste Abstiegsplatz.

Verbandsliga: In drei Staffeln mit insgesamt 32 Mannschaften spielt die Verbandsliga. Vor Ausbruch der Pandemie gab es zwei 14er-Staffeln. Auf diese Sollstärke von 28 Mannschaften will der Verband nach Ablauf der kommenden Saison zurück. Ergo heißt es auch hier: vermehrter Abstieg. Im günstigsten Fall (= fünf Absteiger aus der Oberliga) steigen die letzten Drei jeder Verbandsliga-Staffel ab. Mit jedem weiteren Oberliga-Absteiger erhöht sich logischerweise auch die Zahl der Absteiger von der Verbands- in die Oberliga. Steigen sechs Oberligisten ab, müssen insgesamt zehn Verbandsligisten „runter“; bei sieben Oberliga-Absteiger sind elf Verbandsligisten aus den insgesamt drei Staffeln betroffen usw. Dazu würden Entscheidungsspiele (jeder-gegen-jeden) zwischen den drei Achtplatzierten, Siebtplatzierten usw. nach Ende der regulären Runde angesetzt. Unverändert bleibt im übrigen die Aufstiegsregelung: Der Meister jeder Verbandsliga-Staffel steigt in die Oberliga auf.

Landesliga: In den sechs westfälischen Landesligen tummeln sich zur Zeit noch 61 Mannschaften, darunter auch die "Dritte" der Eintracht. Nach der bevorstehenden Spielzeit sollen es dann nur noch 56 sein, um wieder vier 14er-Staffeln bilden zu können. Das bedeutet: Im günstigsten Fall reicht Tabellenplatz acht zum Liga-Verbleib, weil die Teams auf den Rängen neun bis elf auf jeden Fall absteigen. Werden mehr Absteiger benötigt, gibt es auch hier Entscheidungsrunden der Acht-, Siebt- und im schlechtesten Fall sogar Sechstplatzierten. Von den sechs Landesliga-Meistern steigen zudem nur drei in die Verbandsliga auf.