So sehen Bundesliga-Aufsteiger aus: die U19 der Eintracht nach dem letzten Hauptrundenspiel in Rimpar.

Eintracht-U19 feiert Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga

Riesenfreude beim VfL Eintracht Hagen! In der finalen bundesweiten Qualifikationsrunde, die die U19-Handballer gemeinsam mit fünf Konkurrenten in der Süd-Gruppe bestritten, sicherte sich das Team von Pavel Prokopec den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga. Vier Spiele, vier Siege, lautete in Rimpar die makellose Bilanz der Grün-Gelben.

Den Gruppensieger begleiten Ausrichter SG DJK Rimpar als Zweiter und die HSG Konstanz als Dritter in die nationale Top-Liga dieser Altersklasse. In der Nord-Gruppe lösten die JSG LIT 1912 aus Nordhemmern, TuSEM Essen und die Mecklenburger Stiere Schwerin die letzten Bundesliga-Einlasstickets.

Vorrunde, Gruppe Süd: HSG Hanau - VfL Eintracht Hagen 15:23 (10:10). Nach einer ausgeglichenen Startphase (4:4), in der Linksaußen Marc Marchlewitz die ersten drei Treffer für die Grün-Gelben erzielte, geriet der Eintracht-Motor ins Stottern. Bei einem 5:8-Rückstand (13. Minute) bat Coach Prokopec zur Auszeit, die Früchte trug: Moritz Bratzke, Julius Haeseler, Toni Piorun und erneut Marchlewitz sorgten für einen 4:0-Lauf und holten damit erstmals seit dem 1:0 die Führung zurück. Hanau konterte mit zwei Treffern in Folge, bevor Luca Richter für den Halbzeit-Gleichstand sorgte.

Nach der Pause ein ganz anderes Bild: Die Abwehr stand jetzt deutlich kompakter und gestattete den Hessen fast acht Minuten lang keinen einzigen Torerfolg, während auf der anderen Seite Marchlewitz (2), Haeseler, Richter und Jakob Ellert trafen und ihre Farben mit 15:10 nach vorne brachten. Näher als auf drei Tore (16:13) kam die HSG nicht mehr heran, in der Schlussphase bauten die Eintrachtler den Vorsprung weiter aus. „Oft sind es Kleinigkeiten, die entscheiden“, bilanzierte Prokopec nach der guten zweiten Halbzeit. „Wenn wir es kompliziert machen, bekommen wir Probleme, wenn wir einfach spielen, gewinnen wir.“

VfL Eintracht Hagen - SG JHA Baden 21:19 (9:10). Nach nur 45-minütiger Regenerationszeit ging es gegen einen ausgeruhten Kontrahenten, für den es der erste Turnierauftritt war, um den Gruppensieg. Die Badener aus Sinzheim, die in den vorausgegangenen Qualifikationsrunden gute Ergebnisse erzielt hatten, erwiesen sich von der ersten Minute an als ebenbürtiger Gegner. Dreimal legten die Eintrachtler in Person von Luca Richter und Niklas Pfalzer (2) vor, ab dem 3:4 mussten sie immer einem Rückstand hinterherlaufen und konnten bestenfalls ausgleichen. Das änderte sich bis zur 36. von 40 zu spielenden Minuten nicht (17:19).

Prokopec reagierte: „In der Abwehr haben wir auf eine offensive 3:2:1-Deckung umgestellt und vorne mit sieben Feldspielern agiert. Das birgt natürlich immer ein Risiko“, wusste der Eintracht-Übungsleiter. Aber sein Plan ging auf: Moritz Bökenkamp und zweimal Luca Richter brachten die Grün-Gelben mit 20:19 nach vorne. Als Moritz Bratzke 15 Sekunden vor Schluss das erlösende 21:19 erzielte, kannte die Freude beim mitgereisten Hagener Anhang keine Grenzen.

„Wir wussten, dass dies zwei ganz wichtige Punkte sind. Ich ziehe den Hut vor den Jungs, die im zweiten Spiel in kurzer Folge bei schwierigen Bedingungen auf die Zähne gebissen und eine Riesenmoral bewiesen haben“, war der Eintracht-Coach nach dem erreichten Gruppensieg stolz auf sein Team. Damit war klar, dass am Sonntag ein Erfolg aus zwei Spielen gleichbedeutend mit dem Bundesliga-Ticket sein würde.

Hauptrunde, Gruppe Süd: SG DJK Rimpar - VfL Eintracht Hagen 18:25 (7:11). „Wir werden alles daransetzen, um durch einen Sieg gegen Rimpar den Aufstieg schon perfekt zu machen“, mit dieser Ansage schickte Pavel Prokopec sein Team am Sonntagmorgen ins Duell der beiden Vorrunden-Ersten. Rimpar brachte 2:0 Punkte aus einem 27:24-Erfolg gegen Konstanz mit, die Eintracht ihren Sieg gegen Baden. Was bedeutete, dass der Gewinner auch rechnerisch einen der ersten drei Plätze und damit den Sprung in die Bundesliga sicher hat.

Den Grün-Gelben war vom Start weg anzumerken, dass sie ihre Chance nutzen wollten. Die Abwehr stand kompakt, auch im Spiel nach vorne wurde der Matchplan umgesetzt. „Wir waren sehr diszipliniert und haben es geduldig auf den Punkt gespielt“, beschrieb Prokopec, wie sich sein Team nach ausgeglichener Anfangsphase über Zwischenstände von 6:4 und 8:5 bis zur 4-Tore-Halbzeitführung absetzte.

Nach der Pause pendelte sich der Hagener Vorsprung bei 3 bis 5 Toren ein, bevor er in der Schlussphase ausgebaut wurde. Zwar war Luca Richter mit 10 Treffern einmal mehr erfolgreichster Vollstrecker, aber der Linkshänder bekam auch gute Unterstützung. „Unsere Stärke ist, dass wir schwer auszurechnen sind. Es gibt immer wieder andere Spieler, die wichtige Rollen übernehmen“, stellte der Eintracht-Trainer die Teamleistung heraus, nachdem der Aufstieg geschafft war.

VfL Eintracht Hagen - HSG Konstanz 21:15 (10:8). Diese Abschlusspartie am Sonntagnachmittag brauchte eigentlich keiner mehr. Da die SG JHA Baden ihre beiden Sonntagsspiele verloren hatte, stand neben Hagen und Rimpar auch Konstanz als Bundesliga-Aufsteiger schon fest. Aber das Spiel war angesetzt und wurde folglich ausgetragen.

„Wir wollen immer gewinnen und unseren Verein gut repräsentieren“, sah Pavel Prokopec die letzten 40 Turnierminuten nicht als lästige Pflicht an. Dass jene Akteure viel Spielzeit erhielten, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen, hielt die Eintrachtler nicht von einem verdienten Abschluss-Erfolg ab. Allein die Wurfquote ließ zu wünschen übrig: „Wir hätten 30 Tore machen müssen“, konstatierte der VfL-Coach, der sich dadurch die gute Laune aber nicht verderben ließ.

„Wir haben in den letzten vier Wochen 19 Partien bestritten“, blickte Amateur-Abteilungsleiter Sebastian Schneider vor der Rückreise nach Hagen auf den am Ende erfolgreich absolvierten Qualifikations-Marathon zurück. „Pavel hat hervorragende Arbeit geleistet, obwohl er wegen der vielen Spiele wenig Zeit zur gezielten Vorbereitung hatte.“ Die nicht mehr ferne Sommerpause haben sich die Bundesliga-Aufsteiger nun mehr als verdient.


Eintracht: Pepper, Onkelbach - Haeseler (2 Tore gegen Hanau/0 gegen Baden/3 gegen Rimpar/- gegen Baden), Marchlewitz (6/4/5/-), Bratzke (2/2/2/0), Mielke (1/0/-/5), Ellert (2/1/1/0), Aufermann (-/-/-/0), Wojtek (0/0/0/3), Abed Hassan (2/0/0/0), Pfalzer (3/7/2/0), Bökenkamp (0/1/2/3), Hellwage (0/0/-/5), Richter (3_1/6_1/10_1/5_5), Piorun (2/0/0/0)


Die weiteren Ergebnisse der Qualifikations-Gruppe Süd:

Vorrunde, Gruppe 1
SG DJK Rimpar – HG Saarlouis 25:18
HG Saarlouis - HSG Konstanz 17:24
HSG Konstanz - SG DJK Rimpar 24:27

Vorrunde, Gruppe 2
SG JHA Baden - HSG Hanau 21:16

Hauptrunde
HSG Konstanz - SG JHA Baden 21:18
SG JHA Baden - SG DJK Rimpar 22:26