Es war vor rund fünf Monaten, als Phils Eltern auffiel, dass ihr Sonnenschein extrem schnell blaue Flecken bekam. Schon die kleinste Berührung führte zu Hämatomen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Virus-Erkrankungen und einer entsprechenden Schwächung dann der Zusammenbruch. Notaufnahme, kritische Blutwerte, wöchentliche Transfusionen, ständige Bluttests. Der Verdacht auf Leukämie konnte zwar ausgeschlossen werden, stattdessen verdichteten mehrere Knochenmarkpunktionen und Biopsien den Verdacht auf SAA.
Was bedeutet das? - Bei der schweren aplastischen Anämie kommt es zu einem Schwund der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, was zu einer Blutarmut mit Verringerung der Anzahl aller Zellen des Blutes führt. Vereinfacht formuliert: Phil leidet an der schwersten Form einer Knochenmarkinsuffizienz und ist ohne Transfusionen nicht überlebensfähig.
Behandlungsansätze für diese seltene, schwere Erkrankung gibt es mehrere, einfach sind sie gleichwohl nicht. Eine direkte Knochenmarkspende birgt hohe Risiken in sich. Deshalb nimmt Phil momentan so genannte Immunsuppressiva ein. Immunsuppressiva unterdrücken die Arbeit des Immunsystems, wenn es körpereigenes Gewebe angreift. Aktuell kämpft Phils Immunsystem quasi gegen den eigenen Körper und jede Zelle, die gebildet wird.
Diese Therapie muss in strikter Isolation stattfinden. Außer seinen Eltern dürfen nur Phils Großeltern den 3-Jährigen im Uniklinikum Düsseldorf besuchen. Für den kleinen "Wirbelwind" ist die Isolation eine extrem schwierige Situaton. Tiere, Sport, Schwimmen, Fahrradfahren, neue Dinge entdecken, mit den Freunden auf dem Spielplatz toben - alles nicht möglich. Phil vermisst seine Freunde und die Action seines bisherigen Lebens.
"Jeder Tag ist eine Herausforderung", berichtet Phils Vater Julian, der in seiner Jugendzeit für den VfL Eintracht Hagen und später für die HSG Wetter-Grundschöttel Handball spielte, "aber Phil ist unglaublich tapfer."
Ob die aktuell angewendete Therapie greift - ungewiss. Deshalb rufen Phils Eltern schon jetzt dazu auf, dass sich möglichst viele Handball-Fans bei der DKMS als Knochenmarkspender registrieren lassen. "Wir wollen nicht erst mit der Suche starten, wenn wir 100-prozentige Sicherheit haben, dass eine Transplantation notwendig ist. Wir wollen dann keine Zeit mehr verlieren. Eine Registrierung bei der DKMS oder einer anderen Organisation ist eine Chance für alle betroffenen Menschen."
Die Eintracht schließt sich diesem Aufruf an, weil Aufgeben keine Option ist: Kommt alle ins "Team Phil", lasst Euch als Stammzellenspender registrieren!
Die Chance, dass ein passender Spender oder eine passende Spenderin gefunden wird, ist verschwindend gering? - Nein. Rückblende: Vor rund drei Jahren hat die Eintracht an dieser Stelle einen ganz ähnlichen Aufruf veröffentlicht, der kleinen Tess aus Magdeburg zu helfen, die an Leukämie erkrankt war. Und vielleicht erinnert sich der eine oder andere Fan: Ein passender Spender wurde tatsächlich gefunden. Deshalb lautet auch diesmal die Devise wieder: Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein!
Stammzellenspender und damit möglicherweise Lebensretter werden, ist ganz einfach: Hier geht es direkt zur Seite der DKMS und Phils Geschichte. Über diese Seite ist auch die Bestellung eines Registrierungssets möglich. Das Set kommt per Post nach Hause. Und dann: Abstrich an der Wangeninnenseite machen. Einschicken. Fertig.
