Als Sven Brockmeyer in buchstäblich letzter Sekunde den finalen Bissendorfer Wurf von Gero Seger mit dem rechten Fuß abwehrte, galten alle Gratulationen zunächst dem Eintracht-Torhüter. Ein 31:31 stand so auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Mittelpunkt. Es war der vierte Pluspunkt der Grün-Gelben.
An der Einordnung des Remis - das ist bei einem unentschiedenen Spielausgang nichts Ungewöhnliches - schieden sich indes ein Stück weit die Geister. Punktgewinn? Punktverlust? Für beide Sichtweisen gab es gute Gründe.
Eintracht-Trainer Alexander Zapf gehörte an diesem temporeichen, stets umkämpften, aber mitunter auch sehr fehlerbehafteten Abend zum “Team Punktverlust”. “Wir müssen schon zur Pause deutlich führen”, haderte Zapf mit der Leistung der ersten Hälfte.
Eine nachvollziehbare Einschätzung. Denn: Nach völlig ausgeglichenem Beginn (2:2, 4:4, 9:9, 11:11) war die Eintracht durch einen “Dreierpack” von Luca Richter, Jan-Lars Gaubatz und Jonas Queckenstedt in teilweise doppelter Überzahl auf dem besten Weg, sich erstmals abzusetzen (14:11/24.).
Doch ausgerechnet in dieser Phase schoss die Quote technischer Fehler und unsauberer Abschlüsse steil nach oben. Folge: Aus dem Momentum eines 3-Tore-Vorsprung wurde ruckzuck ein 14:15 (Leon Goldbeck/29.), in die Pause ging es mit einem 16:16.
Ein ähnlich unstetes Bild auch nach Wiederanpfiff der Schiedsrichterinnen Büschgens/Büschgens, die die intensive Partie in der Summe gut im Griff hatten. Die Eintracht startete gut, führte bald mit 18:16, kassierte dann aber einen 0:5-Lauf zum 18:21.
Gäste-Keeper Roman Behrenswerth nahm den Grün-Gelben nun etliche Großchancen weg, weitere technische Fehler und der Umstand, dass mancher Abpraller trotz eigentlich guter Eintracht-Abwehr beim Gast landete, taten ein Übriges.
Kurzum: Beim 27:30 viereinhalb Minuten vor dem Ende steuerte Bissendorf klar auf Auswärtssieg-Kurs. Doch die Eintracht kam mit viel Leidenschaft und einem guten Sven Brockmeyer im Tor (ganz wichtige Siebenmeter-Parade gegen Zare Isfahani/57.) noch einmal zurück. Florian Diehl, Luca Richter und Jonas Queckenstedt sorgten für den Ausgleich, der letzte Bissendorfer Freiwurf blieb nach Tim Knutzens Zeitstrafe vier Sekunden vor dem Ende ohne Torerfolg.
Tiefes Durchatmen bei der Eintracht, die in der kommenden Woche das Training zunächst etwas reduziert, um dann die Vorbereitung auf das immens wichtige Auswärtsspiel beim noch sieglosen GSV Eintracht Baunatal in Angriff zu nehmen. In Nordhessen, so viel steht fest, wäre ein Remis zu wenig für die Volmestädter…
Eintracht: Schmidt, Brockmeyer - Diehl (3), Israel (2/1), Knutzen, Bratzke, Meier, Panisic (4), Ntodonke (1), Queckenstedt (3), Ingwald, Gaubatz (5), Bökenkamp (1), Quittmann (4), Schneider (1), Richter (7/2)
TVBH: Behrenswerth, Ullrich - Reinecke, Seger, Tamms (2), Brack (7), Kastner, C. Rußwinkel (5), Bormann (4), Goldbeck (3), F. Rußwinkel (4), Golmeyer, I. Kurchev, Isfahani (6/1)
Schiedsrichterinnen: Janica Büschgens/Kimberley Büschgens (Korschenbroich)
Zeitstrafen: Eintracht 3, TVBH 4
Siebenmeter: Eintracht 3/4 (verworfen: Richter), TVBH 1/2 (verworfen: Isfahani)
Zuschauer: 180