Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte die U17 der Eintracht in der Schwalbe-Arena einen schweren Stand, verlor am Ende verdient gegen den VfL Gummersbach.

Starke Gummersbacher Abwehr bremst die Eintracht aus

Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft der U17-Handballer findet im Gegensatz zum Vorjahr ohne Hagener Beteiligung statt. Im Entscheidungsspiel um den Einzug ins DM-Achtelfinale zwischen den Vizemeistern der Regionalliga Nordrhein und der Oberliga Westfalen musste sich Gast VfL Eintracht in der Schwalbe-Arena der Handballakademie VfL Gummersbach am Ende zu deutlich, aber verdient, mit 21:31 (13:15) geschlagen geben.

In der Anfangsphase durfte sich Eintracht-Coach Marco Grgic, der die Erfolgschancen im Vorfeld mit „etwa 50:50“ beziffert hatte, bestätigt fühlen. Die Grün-Gelben hatten zwar alle Leistungsträger dabei, aber Moritz Bratzke und Hannes Meckel, die aus längeren Verletzungen kamen, saßen zunächst auf der Bank. Im Gegensatz zu Spielmacher Lorenz Ricker, der nach zweieinhalbmonatiger Ausfallzeit erstmals wieder in der Start-Formation stand und mit einem verwandelten Siebenmeter, den er selbst herausgeholt hatte, den Torreigen eröffnete - zur Freude der vielen lautstarken Eintracht-Anhänger, die in der Bundesliga-Spielstätte des gastgebenden Erstligisten für eine tollte Stimmung sorgten.

Bis zum 3:4 legte das Grgic-Team jeweils vor und ließ sich zunächst auch von einem Gummersbacher 3:0-Lauf zum 6:4 den Schneid nicht abkaufen. Als Rechtsaußen Julian Häseler in der 13. Minute seinen zweiten Treffer erzielte, lagen die Eintrachtler wieder mit 7:6 vorne. Bis zum 10:10 wogte das Geschehen hin und her, obwohl Toni Piorun, der später mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausschied, am Kreis gegen den hünenhaften Gummersbacher Innenblock einen extrem schweren Stand hatte und ohne Treffer blieb. Gegen Ende der ersten 25 Spielminuten neigte sich die Waagschale dann etwas zugunsten der Gastgeber, was auch Hagens Schlussmann Felix Pepper mit einer starken Leistung nicht verhindern konnte.

Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist relativ schnell erzählt: Beim 20:16 waren die Grün-Gelben letztmalig einigermaßen auf Tuchfühlung, dann sorgten die Hausherren mit einer 5:0-Serie zum 25:16 für klare Verhältnisse. „Diese Phase war symptomatisch für das ganze Spiel. Wir hatten einige Ballgewinne und hätten stattdessen auch einen eigenen 3:0-Lauf starten können“, bilanzierte Marco Grgic, „aber die Bälle wurden gleich wieder verloren, was zu Gegentoren geführt hat. Gegen ein Team wie Gummersbach, dessen Spieler alle im Handball-Internat sind und acht Trainingseinheiten oder mehr pro Woche absolvieren, muss alles passen, wenn wir eine Chance haben wollen. Das war heute nicht der Fall!“

„Wir hatten uns akribisch auf Hagen vorbereitet und wussten, dass Eintracht über sehr gute Einzelspieler verfügt“, resümierte Gummersbachs Trainer Jan Schwenzfeier, „letztlich haben wir das Spiel in der Abwehr gewonnen, was nur 21 Gegentore dokumentieren. In der ersten Halbzeit hat es noch nicht so gut geklappt, in der zweiten Hälfte dann umso besser.“

„Gegen Teams aus solchen Leistungszentren fehlt uns halt noch etwas“, analysierte der ehemalige Erstliga-Profi und jetzige Eintracht-Amateur-Abteilungsleiter Sebastian Schneider vor Ort, „wir sind noch im Aufbau. Man darf nicht vergessen, dass wir die Mannschaft vor dieser Saison erst neuformiert haben.“

Dass dieser Aufbau kontinuierlich fortgesetzt wird, dafür steht nicht zuletzt Marco Grgic (25), der ab Sonntag die letzte Einheit seines A-Lizenz-Lehrgangs in der Sportschule Hennef absolviert, bevor im Mai die Abschlussprüfung ansteht. „Ich habe meinen Vertrag beim VfL Eintracht als B-Jugendtrainer und Koordinator für die Jahrgänge U17 abwärts um zwei Jahre verlängert“, teilte der jüngste A-Lizenzanwärter Deutschlands nach dem Saisonabschluss 2022/23 mit.


Eintracht: Pepper, Spriestersbach - Häseler (3), Grebe, Mielke (2), Ricker (8/3), Bratzke (3/1), Schellenberg, E. Flüs (2), Krüssmann (1), Meckel (2), Wojtek, Half, Piorun

Tore VfL Gummersbach: Petersen (10/2), Welter (5), Kamps (5), Hein (4), Eickhoff (3), Pacek (2), Fleisch (1), Gramm (1)