- Im Einzelnen:
Oberliga: SG Menden Sauerland Wölfe - VfL Eintracht Hagen 29:29 (15:13): Hoch emotionales Derby in einer sehr gut gefüllten Mendener Kreissporthalle. Am Ende jubelte die Eintracht, die knapp zehn Minuten vor dem Ende bei einem 6-Tore-Rückstand noch wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte. Aber der Reihe nach: In den ersten 30 Minuten funktionierte das Rückzugsverhalten der Hagener nicht. Der zunächst geplante doppelte Spezialistenwechsel spielte Menden in die Karten, weil die Eintracht zu oft "blind" zur Bank sprintete, anstatt zunächst zu verteidigen. Gegen den aufgebauten SG-Angriff funktionierte das grün-gelbe Kollektiv hingegen, das 13:15 zur Pause ging in Ordnung. Nach Wiederanpfiff setzten sich die Wölfe dann allmählich ab. Den einen Hauptgrund aus Hagener Sicht gab es nicht, wohl aber viele kleine Mosaiksteinchen. Hier ein technischer Fehler, dort liegen gelassene Großchancen oder eine nachlässige Abwehraktion: Beim 27:21 (51.) durch Rafael Dudczak sprach alles für die Gastgeber. Doch die Eintracht zeigte Moral. Nun mit Wesley Umejiego im Tor, der gleich mehrere wichtige Bälle parierte, knabberte die Prokopec-Sieben Tor um Tor von ihrem Rückstand ab. Top-Torschütze Jaap Beemsterboer, aber auch Youngster Arvid Dragunski setzten nun die Akzente. Den viel umjubelten 29:29-Ausgleich vier Sekunden vor dem Ende erzielte Julian Pallasch.
Eintracht: Schmidt, Umejiego - Schlotmann, Pallasch (2), Beemsterboer (9), Knutzen (1), Bednar, Panisic (5), Queckenstedt (1), Ingwald (3), Kister, Dragunski (2), Schneider, Jukic (6/3)
Landesliga: HSG Hohenlimburg - VfL Eintracht Hagen 27:19 (13:13): "Allen Problemen zum Trotz, die wir hatten: So darf man sich in einem Derby nicht präsentieren": Eintracht-Coach Christian Wojtek war am Samstagabend maximal bedient, nachdem die Grün-Gelben nach ausgeglichener erster Hälfte in der zweiten Halbzeit komplett eingebrochen waren. Keine Frage: Mit Alex Koshold (verletzt), Arne Quittmann, Fabian Suhr (beide krank), Jonas Dresel, Lucas Thul (beide privat verhindert) und Marius Kraus (beruflich verhindert) fehlte der Eintracht gleich ein Sextett, musste zudem Simon Ließ die Partie verletzungsbedingt vorzeitig abbrechen. Aber: Mit Pavel Prokopec, Marc Ingwald und Benni Grüger stand zumindest in Teilen Verstärkung bereit. Gegen körperlich verteidigende und massiv aufs Tempo drückende Gastgeber brach die Eintracht nichtsdestotrotz am Ende völlig ein. "Uns sind hintenraus die Körner verloren gegangen. Außerdem merkt man, dass wir überhaupt nicht im Rhythmus sind", so Christian Wojtek, "wir haben gespielt, wie im ersten Spiel einer Saisonvorbereitung." Stichwort Spielrhythmus: Die nächste Partie der Eintracht findet erst wieder in vier (!) Wochen statt, dann in eigener Halle gegen den Letmather TV.
Eintracht: Guembri, Wickel, Graske - Ingwald (3), Ließ, Pfeiffer, Prokopec, Kirch (3), Schneider (6), Gutschlag (5), Mackowiecki (1/1), Grüger (1), Friedberg
Bezirksliga: TV Lössel - VfL Eintracht Hagen IV 30:28 (18:15): Eigentlich war Eintracht-Trainer Thomas Storch mit der Vorstellung seiner arg ersatzgeschwächten Mannschaft in Letmathe gar nicht unzufrieden, nur etwas Zählbares hätten die Grün-Gelben schon gerne aus dem Märkischen Nordkreis mitgenommen. So weit weg davon waren die Hagener Gäste auch nicht. Doch in der entscheidenden Schlussphase brachten Sebastian Lieder und Julien Wegener die Eintracht nach 26:29-Rückstand (53.) erst wieder auf 28:29 (57.) heran, dann konnten die Gäste aber eine numerische Überzahl nicht nutzen und kassierten stattdessen zweieinhalb Minuten vor dem Ende den entscheidenden Treffer zur 28:30-Niederlage. Ein gutes Zeugnis stellte Thomas Storch dem A-Jugendlichen Ruben Selle aus, der von der Rechtsaußenposition dreimal traf.
Eintracht: Patas, Roters - Lieder (5), Weirich (1), Truß (3), Wegener (9/7), Selle (3), Alissa (1), N. Holz, Böcker (3), P. Holz, Eckerle (3), Gutschlag, Mossuto
U19-Oberliga: HSG Werther/Borgholzhausen - VfL Eintracht Hagen 18:41 (10:15): Dritter Sieg in Serie für die Mannschaft von Mathias Grasediek, die ihren Torjäger Luca Richter (angeschlagen) über weite Strecken schonen konnte und dennoch eine überzeugende Leistung zeigte. Angeführt von einem vorne wie hinten kompromisslosen Moritz Bökenkamp, hatte sich die Eintracht gegen unorthodox deckende Gastgeber nach einer Viertelstunde erstmals etwas deutlicher abgesetzt. Der 5-Tore-Vorsprung zur Pause gab die Richtung bereits vor, und nach Wiederanpfiff machten die Grün-Gelben beinahe noch konzentrierter weiter als vor dem Wechsel. "Wir konnten zwei neue Spielformen aus dem Training ausprobieren, außerdem die Variante mit sieben Feldspielern. Die Jungs haben das richtig gut gelöst - trotz unserer schmalen Besetzung", freute sich Eintracht-Coach Mathias Grasediek nach dem Schlusspfiff.
Eintracht: Drees, von Oepen - Spelsberg (7/1), Pongs (6), Vaerst, Ellert (5/1), Haak (4), Pfalzer (4/1), Gudduscheit (2), Bökenkamp (8), Richter (4), Hellwage (1)
U17-Oberliga: HSG Lemgo - VfL Eintracht Hagen 19:28 (11:12): Ganz dickes Ausrufezeichen der neu formierten U17 aus Hagen: Bei der bis dato verlustpunktfreien HSG Lemgo setzten sich die Grün-Gelben vor allem in dieser Höhe völlig überraschend durch. Selbst Trainer Marco Grgic war angesichts dieser Vorstellung seiner Jungs kurz sprachlos. Grgic: "Was soll ich sagen? Das war eine unheimlich geschlossene Mannschaftsleistung, jeder hat Verantwortung übernommen." Das war auch deswegen notwendig geworden, weil mit Moritz Bratzke ein Leistungsträger kurzfristig ausgefallen war. Doch im Kollektiv stopfte die Eintracht alle Lücken, blieb zum dritten Mal in dieser Saison unter 20 Gegentreffern - ein Verdienst der Abwehr und des starken Torhüter-Duos Felix Pepper/Lenny Pähler. Bis zum 17:19 blieb Lemgo so noch auf Schlagdistanz, in einer bärenstarken Schlussphase ließ es die Eintracht aber noch deutlich werden.
Eintracht: Pepper, Pähler - Häseler (2), Grebe (3), Mielke (4), Ricker (12/5), Schellenberg, Flüs, Krüsmann, Meckel (2), Wojtek, Half, Nölle (1), Piorun (4)
U15-Oberliga-Vorrunde: VfL Eintracht Hagen - SG TuRa Halden-Herbeck 29:26 (15:15): "Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie Moral gezeigt haben und den 4-Tore-Rückstand noch umgebogen haben": Eintracht-Coach Thore Leestmann erlebte in der Sporthalle Mittelstadt einen wechselhaften Samstag. Zunächst war die Eintracht unkonzentriert gestartet und gegen hellwache Gäste rasch in Rückstand geraten (2:5, 3:6). Bis zur Pause bekrabbelten sich die Grün-Gelben zunächst, ehe nach Wiederanpfiff der Zugriff in der Defensive völlig verloren ging. Folge war besagter Rückstand. Die Entscheidung? - Nein. Denn nun packten die Hausherren ihre Kämpferherzen aus, hielten voll dagegen, lagen beim 24:23 (Ole Richwin/25.) erstmals seit längerer Zeit wieder in Führung und brachten den Vorsprung über die Zeit. "Ein lehrreiches Spiel gerade für diejenigen, die zum ersten Mal Oberliga-Vorrunde spielen", so Thore Leestmann, "alle haben noch einmal gemerkt, dass man mit nur 80 Prozent Einsatz nicht weiter kommt." In der nun folgenden Herbstferienpause bleibt nun reichlich Zeit, wieder Kräfte zu sammeln.
Eintracht: Lueg - Neuenfels (9/2), Hartwig, Richwin (3), Hübchen, Ernst, Losch (2), Flüs (2), Warnke (1), Spriestersbach, Bauernfeind (6), Cyris (6/1)