Die richtungweisenden Wochen für die Grün-Gelben, sie beginnen an diesem Samstag um 19.30 Uhr, wenn der TV Bissendorf-Holte zu Gast ist in der Sporthalle Mittelstadt. Der Gast aus dem Landkreis Osnabrück in Niedersachsen kommt gleichwohl mit der Empfehlung nach Hagen, bereits doppelt so viele Pluspunkte gesammelt zu haben wie die Eintracht. 6:10 Zähler stehen für den Tabellenzehnten zu Buche - das ist eine Zwischenbilanz, mit der man im Dunstkreis der Autobahn 30 zufrieden sein dürfte.
„Bissendorf war immer zur Stelle, wenn ihre Gegner geschwächelt haben“, spricht Eintracht-Coach Alexander Zapf mit Respekt von der Mannschaft seines Kollegen Andrej Kurchev. Der ehemalige belarussische Nationalspieler, der nach seiner Zeit bei SKA Minsk in Deutschland unter anderem für den ThSV Eisenach, den VfL Bad Schwartau, den HSV Hamburg, die MT Melsungen, die HSG Düsseldorf und zuletzt den TV Emsdetten spielte, ist seit Sommer dieses Jahres der verantwortliche Mann auf der Bissendorfer Bank. Der EHF-Mastercoach hatte zuvor die U19-Bundesliga-Mannschaft des MTV Lübeck betreut.
Und wofür stehen die Niedersachsen? - „Sie sind sehr eingespielt, stabil in allen Mannschaftsteilen und vor allem sehr ausgeglichen besetzt“, analysiert Zapf, „und wer glaubt, dass es am Samstag von alleine geht, der hat schon den ersten Schritt zur Niederlage getan.“
Soll heißen: Es dürfte ein ganz enges Rennen werden in der Mittelstadthalle, ein Spiel, in dem die berühmten Kleinigkeiten über Wohl und Wehe entscheiden. Mit dieser Einschätzung verbindet der Eintracht-Coach auch einen dringenden Appell an sein Team. „Wir brauchen 100 Prozent von jedem. Wer nur 90 Prozent gibt, wird verlieren…“
Und, fast genauso wichtig: „Wir brauchen die Halle“, sagt Zapf, wünscht sich eine Stimmung am Bergischen Ring ähnlich der vom Saisonauftakt gegen den Wilhelmshavener HV. Denn klar ist aus Eintracht-Sicht: Die phasenweise sehr ordentlichen Auftritte in Hildesheim oder daheim gegen Emsdetten mögen in gewisser Weise gut gewesen sein für die Psyche, Lob alleine hat aber noch nie ein Punktekonto gefüllt.
Immerhin sieht es in personeller Hinsicht nicht mehr so angespannt aus wie in den vergangenen Wochen. Im Abschlusstraining unternahm sogar Chris Funke trotz seiner Bänderverletzung wieder erste Gehversuche. Ob es allerdings schon für einen Wettkampfeinsatz reicht, wird möglicherweise erst sehr kurzfristig entschieden. Zudem stößt auch U19-Akteur Felix Ntodonke wieder zum Kader.