Der zweite Matchball soll sitzen: Im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg führt die Reise der Hagener U19 am Samstag und Sonntag nach Hamm.

Bundesliga-Quali: U19 will zweiten Aufstiegs-Matchball verwandeln

„Den ersten Matchball haben wir vergeben, den zweiten wollen wir verwandeln!“ Nachdem beim NRW-Turnier in Bonn die erste Chance zum Direktaufstieg in die A-Jugend-Bundesliga nicht genutzt wurde, weil die entscheidende Partie gegen Gastgeber Bonner JSG mit 28:29 verloren ging, hat Pavel Prokopec, Coach der U19-Handballer des VfL Eintracht Hagen, ein klares Ziel vor Augen: Bei der nächsten Quali-Runde am Samstag und Sonntag in Hamm soll es klappen!

Wie am vergangenen Wochenende in Bonn-Beuel, wo sich die Auftaktpartie letztlich schon als „Endspiel“ um Gruppensieg und Aufstiegsticket erwies, treffen auch in Hamm zum Turnierstart gleich die beiden Topfavoriten aufeinander. Samstag um 13 Uhr stehen sich in der Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Gastgeber ASV Westfalen und der VfL Eintracht gegenüber. Beide Teams bringen aus der vergangenen Runde 4:0 Punkte mit ins Spitzenspiel, der Sieger macht einen Riesenschritt in Richtung Bundesliga. Ein Unentschieden gibt es übrigens nicht, bei einem Gleichstand nach 2 x 25 Minuten wird der Gewinner per 7-m-Werfen ermittelt.

In dem jetzt aus sechs Mannschaften bestehenden Feld müssen Hamm und Hagen zwar am Sonntag noch jeweils zweimal ran, aber die Konkurrenz hat kaum noch Aufstiegschancen. Die Turnerschaft Grefrath und die JSG LIT 1912 aus Nordhemmern, die am Samstag um 14.45 Uhr das zweite Turnierspiel bestreiten, bringen jeweils 2:2 Punkte aus der vergangenen Runde ein, TuSEM Essen und der TV Palmersheim (Samstag, 16.30 Uhr) gehen mit 0:4 Zählern abgeschlagen ins Rennen. Schließlich ergattert nur der Gruppensieger das einzige Bundesliga-Ticket, das in Hamm vergeben wird.

„Hamm gegen Hagen“, dieses Duell gab es vor gut zwei Wochen schon einmal. Am 18. Mai standen sich beide Teams am ersten Tag der westfälischen Endrunde in Nettelstedt gegenüber, damals setzte sich der ASV Westfalen mit 22:20 durch. Am Ende wurden die Hammer dann auch Turniersieger mit 10:0 Punkten, bevor sie am vergangenen Sonntag in eigener Halle durch eine 23:25-Niederlage gegen den TSV GWD Minden die erste Chance auf den Bundesliga-Aufstieg verpassten. Wie der VfL Eintracht, will auch das Team von Trainer Sebastian Hosenfelder seine zweite Chance nutzen.

„Wir dürfen nicht so viele technische Fehler machen wie im letzten Duell und müssen unsere Chancen diesmal besser nutzen“, ist Pavel Prokopec durchaus optimistisch, den ASV Hamm bei der Revanche in die Schranken weisen zu können. Auch wenn der Gegner über spielerisch starke Rückraumkräfte, flinke Außen, einen großgewachsenen Kreisläufer und einen guten Torwart verfügt. Also eigentlich alles, was man zum Erfolg braucht. „Aber wir kennen die Hammer Mannschaft mittlerweile gut und haben aus unseren Fehlern gelernt“, davon ist der Eintracht-Übungsleiter überzeugt.

Offen ist noch, ob Luca Richter, der sich vor zwei Wochen beim Westfalenturnier verletzte und in Bonn noch nicht einsatzfähig war, wieder zur Verfügung steht. „Er möchte gerne spielen, aber wir müssen letztlich abwarten, was die Ärzte sagen“, wird man laut Prokopec im Zweifel kein Risiko eingehen.

Die Brisanz des Auftakt-Hits wird dadurch noch vergrößert, dass am Ende bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt. Was bedeutet, dass sich der Sieger des Start-Duells am Sonntag sogar eine Niederlage aus zwei Spielen leisten könnte. Hamm tritt um 10 Uhr gegen die JSG LIT 1912 und um 14.30 Uhr gegen TuSEM Essen an, der VfL Eintracht spielt um 11.30 Uhr gegen Grefrath und um 16 Uhr gegen Palmersheim.

Auch wenn sich der Turniersieger möglicherweise früh abzeichnet, sind die Sonntagsspiele in jedem Fall noch wichtig. Denn die Mannschaften, die im Abschluss-Klassement auf den Plätzen zwei bis vier stehen, bekommen eine Woche später bei einer bundesweiten Endqualifikation eine letzte Chance, die U19-Bundesliga doch noch zu erreichen. Aber diesen Umweg wollen sich die Eintrachtler nach Möglichkeit ersparen.