Die Stadthalle Hagen, sie erstrahlte am Samstagabend in den Farben Grün und Gelb. Bereits im Foyer wurden die Gala-Gäste mit kühlen Getränken empfangen - und mit einer Ausstellung über die Historie der Handball-Abteilung. Jeder Dekade war ein eigenes Rollup gewidmet - gelungener Start in einen Abend, in dessen Folge der Blick natürlich zurück, aber auch nach vorne ging.
Ein aufwändig produzierter Film von Frank Bürgin nahm die Gala-Gäste mit zu den Anfängen der Handball-Abteilung. Wehringhausen im frühen 20. Jahrhundert - Geburtsstätte der Eintracht-Handballer. Der Film beleuchtete die vielen Erfolge der Grün-Gelben, zeigte aber auch auf, wie oft ein einziges Törchen gefehlt hatte für noch größere Triumphe.
Grußworte für den Handballverband Westfalen überbrachte dessen Präsident Wilhelm Barnhusen, für die Stadt Hagen der 2. stellvertretende Bürgermeister Dietmar Thieser, der den erkrankten Oberbürgermeister Erik O. Schulz vertrat.
Der Jahrhunderthandballer des VfL Eintracht Hagen heißt Roman Becvar. Der ehemalige tschechische Nationalspieler und Publikumsliebling der Eintracht wurde für seine sportliche Lebensleistung im Trikot der Grün-Gelben geehrt, in seinem Rücken die Eintracht-Jahrhundertmannschaft, die in den vergangenen Wochen von den Eintracht-Fans und den Lesern der Westfalenpost gewählt worden war (wir berichten noch).
Den Bogen von der Vergangenheit ins Hier und Jetzt schlug der charmante Gala-Moderator Dirk Müller auf musikalische Art und Weise. Erst intonierte ein Chor der Grün-Gelben das traditionelle Vereinslied der Eintracht, ehe Serjoscha Huff dem Gala-Abend die neue Eintracht-Hymne vorstellte. Rockig, kantig, eingängig - das Publikum zeigte sich angetan.
Und dann wurde kurz vom offiziellen Programm abgewichen, und das aus gutem Grund. Denn der Beitrag von Eintracht-Sportdirektor Michael Stock musste aus nachvollziehbaren Gründen im Vorfeld geheim bleiben. In einer bemerkenswerten Laudatio würdigte Stock mit Hilfe von zehn Schlagzeilen bzw. Schlagworten das Wirken von Uschi und Detlef Spruth für die Eintracht. Stehende Ovationen im Saal und ein sichtlich gerührtes Ehepaar Spruth auf der Bühne: Aus den Händen von Eintracht-Vize Ralf Wilke gab es ein Geschenk für zwei im absolut positiven Sinne handballverückte Menschen, die die Eintracht wie wohl niemand zuvor geprägt haben.
Einen Rückblick der besonderen Art unternahm dann der Eintracht-Präsident höchstpersönlich. In Reimform erfolgte Detlef Spruths Streifzug durch die Jahrzehnte, ehe der offizielle Teil der Veranstaltung beendet war und die Musiker das Wort hatten. Beatrice Egli eröffnete die Tanzfläche. Die Schweizerin gab vom ersten Moment an Vollgas, in der Stadthalle stieg die Temperatur noch einmal gewaltig an - eine Steilvorlage für die Hermes House Band, die nahtlos dort weitermachte, wo Beatrice Egli aufgehört hatte. Kurzum: Auf die Uhr schaute an diesem Abend gewiss niemand. Der Sonntag war schon mehrere Stunden alt, als in der Stadthalle das Licht anging und die Besucher in der Gewissheit nach Hause gingen, dass diese Geburtstagsfeier dem Anlass mehr als würdig gewesen war...
