Was der Tabellenführer der Oberliga zu leisten in der Lage ist, davon zeugten die ersten 15, 20 Minuten. In denen nämlich rührte die 3:2:1-Defensivformation der Gäste von der Volme sprichwörtlich Abwehrbeton an, kassierte bis zum 14:4 (19.) ganz schmale vier Gegentreffer, davon zwei Gegenstöße und ein "Nullwinkel"-Wurf von Außen. Als "exzellent" beschrieb Eintracht-Coach Alexander Zapf vor allem die Abwehrleistung seiner Mannschaft in dieser Phase.
Was dann folgte, ist psychologisch durchaus erklärbar, gleichwohl aus Trainersicht nicht gewünscht. Die Grün-Gelben nämlich nahmen den Fuß vom Gas - und das nahezu im Kollektiv. Unpräzise, unkonzentrierte Aktionen häuften sich, viele Auslösehandlungen wurden nicht mehr auf den Punkt gespielt und auch die "Abteilung Torverhinderung" schaltete aus dem Überstunden- in den Kurzarbeit-Modus.
Das nutzte der TSV aus, robbte sich Tor für Tor heran und war beim 16:20 (41.) wieder auf Schlagdistanz. Zwar stellten Jan Bednar, Damian Toromanovic, Igor Panisic und Arvid Dragunski - unterbrochen von einer berechtigten Roten Karte gegen Tim Knutzen (Gesichtstreffer/44.) - postwendend wieder auf 24:17 aus Hagener Sicht. So richtig rund wurde das Spiel des Primus aber bis zum Schlusspfiff nicht mehr.
Fazit: Auf dem Weg in Richtung Liga 3 hat die Eintracht die ersten zwei von maximal 20 nötigen Zählern eingefahren, doch die Aufgaben in den kommenden Wochen werden deutlich schwieriger. ASV Hamm-Westfalen II, CVJM Rödinghausen und SG Menden Sauerland Wölfe: "Da wird eine Leistung wie jetzt nicht reichen. Da müssen wir liefern", schätzt Alex Zapf die Lage ein.
Eintracht: Schmidt, Umejiego - Schlotmann (1), Beemsterboer (4), Knutzen, Bednar (1), Meier (1), Panisic (3), Funke (4), Toromanovic (7), Kister (1), Beck (3), Dragunski (3/1), Schneider (2)