Erneut sehr gut besucht: Fast 90 Eintracht-Mitglieder wohnten der Jahreshauptversammlung in der THG-Aula bei.

Weitere Professionalisierung: Sebastian Schneider wird hauptamtlicher Geschäftsführer

Die Laune war prächtig - kein Wunder angesichts der vielen Erfolge in der gerade abgelaufenen Saison 2023/24. Doch die beiden wichtigsten Nachrichten bei der Jahreshauptversammlung des VfL Eintracht Hagen hatten gar nicht unmittelbar mit der Jagd nach Toren, Punkten und Meisterschaften zu tun. Wie Eintracht-Präsident Detlef Spruth am Montagabend verkündete, wird Ex-Profi Sebastian Schneider neuer hauptamtlicher Geschäftsführer der Förder gGmbH, zudem sieht Spruth das Hallenprojekt der Grün-Gelben auf einem guten Weg.

Aber der Reihe nach. "Wir wurden von unseren Erfolgen fast schon überrollt", leitete der Eintracht-Chef seinen Rückblick, der vor allem Vorschau war, ein. Soll heißen: Die Erfordernisse, die der Aufstieg der U23 in die 3. Liga, die Qualifikation der U17 für die neue Jugend-Bundesliga und eine immer weiter fortschreitende Professionalisierung der Nachwuchs- und "Amateur"-Arbeit mit sich bringen, hätten, so Spruth, eine "personelle Aufrüstung" notwendig gemacht.

Und die sieht so aus: Fynn Holpert, bislang neben Spruth Geschäftsführer der Förder gGmbH des VfL Eintracht Hagen, die sich um den Nachwuchs- und Amateurbereich kümmert, verlässt diesen Posten und wird neben Joachim Muscheid und Michael Ness dritter Geschäftsführer der Handball-Management GmbH für den Profi-Bereich. Holperts Geschäftsführer-Tätigkeit für den e.V.-Bereich bleibt davon unberührt.

An Holperts Stelle bei der "Förder" rückt mit Sebastian Schneider ein Hagener Urgestein, das in der Region und bundesweit bestens vernetzt ist. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler und Ex-Profi (u.a. SG Flensburg-Handewitt, Füchse Berlin, TBV Lemgo und ASV Hamm) war zuletzt schon Sportdirektor für den Amateurbereich und übernimmt nun die hauptamtliche Geschäftsführung in der Förder gGmbH. 

Der 38-Jährige, der in den vergangenen sieben Jahren in der Unternehmungsberatung mit den Schwerpunkten IT/SAP/Sport gearbeitet und dabei auch Fußball-Bundesligisten betreut hat, macht aus seiner Vorfreude auf den offiziell am 1. Juli beginnenden Job keinen Hehl. "Ich freue mich sehr, dass man mir das Vertrauen geschenkt hat. Jetzt kann ich voll fokussiert für meinen Heimatverein arbeiten und mithelfen, die vielen Dinge voranzutreiben, die auf uns warten." 

Ansonsten galt bei der Jahreshauptversammlung: Personelle Kontinuität wird weiter groß geschrieben bei der Eintracht. Alle zur Wahl stehenden Abteilungsleiter wurden einstimmig im Amt bestätigt. Im Einzelnen:

  • Badminton: Anna-Lena Osebold/Tanja Schäfer
  • Gymnastik: Hartmut Dahlbüdding
  • Handball: Mathias Schmidt-Zinn (Jugend), Thomas Schneider (Amateure)
  • Leichtathletik: Volker Wulf/Wolfgang Schölling
  • Tischtennis: Stefan Isenberg
  • Eltern-Kind-Turnen: Bettina Klinkmann

Vorsichtig optimistisch zeigt sich Eintracht-Präsident Detlef Spruth derweil mit Blick auf den Sporthallenneubau. Zur Erinnerung: Im Dezember vergangenen Jahres war das "Projekt Eventhalle" an der Weigerung der Finanzbehörden gescheitert, die Gemeinnützigkeit zu bescheinigen. Daraufhin brachte die Eintracht eine abgespeckte Version (max. 3.100 Zuschauer) mit dem Fokus auf Vereinssport auf den Weg. Die Gremien der Stadt Hagen haben inzwischen "grünes Licht" gegeben, jetzt steht und fällt alles mit der Einschätzung der Finanzbehörden bezüglich der für Investor Detlef Spruth unabdingbaren Gemeinnützigkeit.

"Wir sind der Ansicht, dass die Chancen diesmal deutlich besser sind", sagt Spruth mit Blick auf die in Kürze anstehenden Vorgespräche. Für die Eintracht, das klang in den verschiedenen Berichten im Laufe der fast dreistündigen Versammlung immer wieder durch, wäre eine Realisierung der neuen Halle mit drei Handballspielfeldern ein Quantensprung. Die aktuell extrem angespannte, ja prekäre Hallensituation wäre gelöst, alle Abteilungen wären in der Lage, unter einem Dach adäquate Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten anzubieten.

Darüber hinaus machte die Versammlung den Weg frei für mehrere Satzungsänderungen. Unter anderem wird es in Kürze eine so genannte "Fan-Mitgliedschaft" mit reduziertem Beitrag geben. Zudem wurde das zur Zeit in Arbeit befindliche Schutzkonzept auch in der Satzung verankert.

Über die zahlreichen Ehrungen folgt ein gesonderter Bericht.

Wichtigste Personalie des Abends: Sebastian Schneider wird an der Seite von Detlef Spruth neuer hauptamtlicher Geschäftsführer der Förder gGmbH des VfL Eintracht Hagen.

Wichtigste Personalie des Abends: Sebastian Schneider wird an der Seite von Detlef Spruth neuer hauptamtlicher Geschäftsführer der Förder gGmbH des VfL Eintracht Hagen.