Niels Pfannenschmidt war von 2017 bis 2019 Trainer der Profis des VfL Eintracht Hagen. Jetzt coacht er die TSG Altenhagen-Heepen, die am Samstag im Oberliga-Gipfeltreffen Gastgeber der Eintracht-U23 ist.

Niels Pfannenschmidt freut sich auf 2000 Zuschauer und Ex-Assistent Pavel Prokopec

Als Chefcoach und Co-Trainer führten Niels Pfannenschmidt und Pavel Prokopec den VfL Eintracht Hagen im Jahr 2017 in die 2. Handball-Bundesliga. Am Samstag ab 20 Uhr stehen sie sich im Oberliga-Gipfeltreffen als Kontrahenten gegenüber. Vor dem Topspiel zwischen dem ungeschlagenen Spitzenreiter TSG Altenhagen-Heepen (29:1 Punkte) und dem Tabellenzweiten VfL Eintracht U23 (26:4 Zähler) äußert sich Niels Pfannenschmidt, heute Übungsleiter der gastgebenden Bielefelder, im Telefon-Interview.

Hallo Niels, wobei stören wir?
Niels Pfannenschmidt:
 "Ich bin gerade beim Videostudium zu unserem nächsten Gegner VfL Eintracht Hagen."

Das Spitzenspiel zum Abschluss der Hinrunde! Wie stellt sich aus Deiner Sicht die Ausgangslage vor dieser Top-Begegnung dar?
Niels Pfannenschmidt:
 "Wir sind Tabellenführer, haben Heimvorteil und sind damit für viele der Favorit. Aber Hagen muss sich nicht verstecken. Die Eintrachtler haben bisher eine sehr gute Saison gespielt, was mich überhaupt nicht überrascht."

Hattest Du das Team Deines ehemaligen Assistenz-Coaches von Anfang an so hoch eingeschätzt?
Niels Pfannenschmidt:
 "Ja! Ich habe schon vor Saisonbeginn gesagt, dass Eintracht Hagen unser Hauptkonkurrent ist. Weil sie, genau wie wir, einen qualitativ guten und vor allem breiten Kader haben. Es gibt auch andere Teams in dieser Liga, die über eine starke Mannschaft verfügen, aber nicht in dieser Tiefe. Und darauf kommt es im Laufe einer langen Saison an."

Was wird aus Deiner Sicht am Samstag den Ausschlag geben?
Niels Pfannenschmidt:
 "Da gibt es viele Komponenten. Wer kommt besser in den Gegenstoß? Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart? Wer kann seine Stärken besser durchsetzen? Eintracht hat die meisten Tore erzielt, wir haben die beste Abwehr der Liga. Letztlich wird die Tagesform entscheiden."

Mit was für einer Kulisse ist in der Seidensticker-Halle zu rechnen?
Niels Pfannenschmidt:
 "Mit einer richtig großen. Zumal das Vorspiel unsere 2. Mannschaft gegen den Lokalrivalen Jöllenbeck bestreitet. Ich rechne mit 1800 bis 2000 Zuschauern und freue mich sehr auf die bestimmt tolle Atmosphäre."

Die TSG Altenhagen-Heepen wurde von vielen Experten schon vor Saisonbeginn zum großen Aufstiegsfavoriten ausgerufen. Mit Spielern wie Torwart Nils Dresrüsse und Dominik Waldhof, die schon unter Dir beim VfL Eintracht in der 2. Liga spielten, kein Wunder. War das von Anfang an die erklärte Zielsetzung?
Niels Pfannenschmidt:
 "Wir wollen den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Mit dieser Perspektive hat mich Geschäftsführer Christian Sprdlik, mit dem ich schon in Lemgo sehr gut zusammengearbeitet habe, für diesen Job gewonnen. Wobei die bekannten Namen wie Dresrüsse oder Waldhof nur eine Seite sind. Wir haben auch viele junge Spieler eingebaut, das gehört ganz klar zu unserem Konzept."

Es gibt am Samstag ein Wiedersehen mit Deinem ehemaligen Eintracht-Assistenten Pavel Prokopec, jetzt Chefcoach der VfL-U23. Wie würdest Du die damalige Zusammenarbeit mit ihm sowie Pavel als Mensch und Handball-Fachmann beschreiben?
Niels Pfannenschmidt:
 "Es war ein Super-Miteinander, Pavel ist ein toller Typ! Er hat als ehemaliger tschechischer Nationalspieler sehr viel erlebt und ist fachlich spitzenklasse. In Sachen Handball macht ihm keiner etwas vor."

Noch einmal zurück zum VfL Eintracht, den Du als Trainer in die 2. Bundesliga geführt und mit dem Du dann in der ersten Saison souverän die Klasse gehalten hast. Wie fällt Deine Rückschau auf die zweieinhalbjährige Hagener Zeit aus?
Niels Pfannenschmidt: "Ich denke gerne daran zurück. Es war eine schöne Zeit, auch wenn zum Ende der 3. Saison die Erfolge ausblieben, was letztlich zur Trennung führte. Ich habe beim VfL Eintracht tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich heute noch Kontakt habe, und verfolge den Weg des Vereins nach wie vor mit großem Interesse. Im Moment läuft es bei der 1. Mannschaft ja nicht so gut wie in der starken vergangenen Saison als Aufsteiger, aber das war zu meiner Zeit im zweiten Zweitliga-Jahr ja genauso. Ich wünsche Stefan Neff, mit dem ich im B-Lizenz-Ausbildungsteam bin, „HaPe“ Müller und dem ganzen Verein, dass sie eine erfolgreiche Rückrunde spielen und die unteren Plätze möglichst schnell verlassen."