Die Enttäuschung bei der U17 des VfL Eintracht Hagen war nach der 27:35-Niederlage groß.

U17 und U19 II verlieren ihre Spitzenspiele

Im Kampf um den Handball-Oberliga-Titel hat die U17-Mannschaft des VfL Eintracht einen Rückschlag erlitten. Im Spitzenspiel gegen die bisher punktgleiche HSG Handball Lemgo mussten sich die Grün-Gelben mit 27:35 geschlagen geben. Das zweite Topduell verlor Verbandsligist U19 II nach großer Aufholjagd im zweiten Abschnitt gegen Gladbeck knapp. Das U19-Oberliga-Team siegte klar, die Landesliga-Partie der U15 wurde aus personellen Gründen kurzfristig verlegt.

U19-Oberliga: VfL Eintracht Hagen – HSG Werther-Borgholzhausen 41:18 (20:9).

„Wenn es einmal läuft, dann läuft es richtig“, freute sich Eintracht-Coach Mathias Grasediek über den starken Auftritt seines Teams, das den jetzigen Tabellenachten mit dem exakt gleichen Ergebnis besiegte wie im Hinspiel. „Wir haben sehr konzentriert in der Abwehr gespielt, durch die Bank weg alle Akteure, und auch sehr gut angegriffen. Alles, was wir im Training ausprobiert haben, hat dann auch im Spiel sehr gut geklappt.“

Dazu gab es noch ein besonderes Highlight: Fynn Pfeiffer war erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder dabei und wurde für zwei Siebenmeter, die er auch verwandelte, aufs Feld geschickt. „Die Jungs haben sich sehr mit ihm gefreut und ihn entsprechend gefeiert“, so der Eintracht-Coach, dessen Mannschaft auf Platz vier bleibt, „es war ein rundum gelungenes Spiel!“

VfL Eintracht: Onkelbach, Drees - Pongs (4), Vaerst (5), Heldt (4), Ellert (1), Wojtek (1), Hassan (3), Czerkawski (6), Haak (5), Pfeiffer (2/2), Pfalzer (1), Gudduscheit (5), Bökenkamp (4)


U19-Verbandsliga: VfL Eintracht Hagen II - JSG ELE Junior Team 29:31 (9:17).

Im Topspiel der beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften verschliefen die Gastgeber die erste Halbzeit völlig (1:8, 4:14). Bevor sich die Eintrachtler in den letzten fünf Minuten etwas fingen, drohte ein Debakel. „Einsatzwille und Kampfkraft fehlten, jeder hat sich in Einzelaktionen verhaspelt“, war Trainer Thomas Storch fassungslos.

Nach einer entsprechenden Pausenansprache änderte sich das Bild. Jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe, nach dem 15:23 arbeiteten sich die Grün-Gelben Tor um Tor heran. „Alles, was wir uns vorgenommen hatten und über 60 Minuten machen wollten, haben wir leider erst in den zweiten 30 Minuten umgesetzt“, haderte der Eintracht-Coach rückblickend. Nach einer 7:2-Serie zum 27:28 stand die Partie auf des Messers Schneide, aber der Ausgleich gelang nicht mehr.

„Letztlich war es dann doch nur eine Ergebniskorrektur“, fasste Storch den zweiten Abschnitt zusammen. „Aber mit dem aktuellen Mix aus Rest-A2 und B-Jugendlichen war das ganz okay. Schade nur, dass der Titel jetzt wohl weg ist!“

VfL Eintracht: Onkelbach, Spriestersbach - Ecker, Aufermann (2), Kopinski, Selle (1), Grebe, Heldt (2), Ellert (11/1), J. Wojtek (6), Hassan (6), M. Wojtek, Nölle (1), Dudczak


U17-Oberliga: VfL Eintracht Hagen – HSG Handball Lemgo 27:35 (13:16).

Die Gastgeber führten vor großer Kulisse nur einmal: Jannik Mielke erzielte nach 34 Sekunden das 1:0. Eintracht-Coach Marco Grgic hatte mit Toni Piorun und Hannes Meckel zwei Kreisläufer in die Startformation beordert, während die Gäste den Weg zum Erfolg vorwiegend über ihre großgewachsenen und wurfstarken Rückraumkräfte oder die torgefährlichen Außen suchten. Letztlich jedoch sollten die vom HSG-Team vorbildlich vorgetragenen Tempogegenstöße spielentscheidend werden.

Den Ostwestfalen kam entgegen, dass auf Hagener Seite Spielmacher Lorenz Ricker bereits nach sieben Minuten mit Verdacht auf Bänderriss ausschied. „Für uns war das natürlich ein schwerer Schlag“, resümierte Grgic nach dem Spiel, „in unserer jungen Mannschaft mussten jetzt Spieler Verantwortung übernehmen, die es nicht so gewohnt sind. Abgesehen davon haben wir aber auch zu viele einfache Fehler gemacht.“

Auf das Eintracht-Spiel an den Kreis waren die Lemgoer gut vorbereitet. Wenn sie nicht direkt den Ball eroberten, zwangen sie die Gastgeber zu eher drucklosen Distanzwürfen, die oft eine Beute ihres Torwarts wurden. Der leitete per weitem Pass ein ums andere Mal direkt den nächsten Gegenstoß ein. „Da waren wir auch im Rückzugsverhalten nicht gut genug“, monierte Grgic. Dass die Hausherren nach einem Fünftore-Rückstand (5:10, 8:13) bis zur Halbzeit etwas verkürzen konnten, war schon als kleiner Erfolg zu werten.

Nach der Pause durften die Grün-Gelben bis zum 17:19 (30.) noch auf eine Wende hoffen, dann sorgte der an diesem Tag eindeutig bessere Gegner mit einem 6:0-Lauf für klare Verhältnisse. In der Schlussphase führte die HSG zeitweise mit zehn Toren (25:35), bevor Piorun und Mielke mit den beiden letzten Treffern des Spiels dafür sorgten, dass nach dem Hagener 28:19-Auswärtssieg im Hinspiel wenigstens der direkte Vergleich gerettet wurde. Falls Lemgo an den letzten fünf Spieltagen noch einmal strauchelt, was angesichts eines knackigen Restprogramms nicht undenkbar ist, und der VfL alles gewinnt, könnte das noch einmal wichtig werden. „Aber wir haben selbst noch ein schweres Programm und müssen erst einmal unsere Aufgaben erledigen“, sind Rechenspiele nichts für den Eintracht-Übungsleiter.

„Wir haben heute die schlechteste Saisonleistung abgeliefert“, konstatierte Marco Grgic. „Es haben ja schon im Vorfeld alle über dieses Spiel geredet. Vielleicht war das für die jungen Köpfe ein bisschen zu viel, aber das muss man ihnen auch zugestehen.“

Das Spiel ist gespielt, der Blick des Trainers geht nach vorne: „Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, sondern müssen gestärkt aus dieser Partie herausgehen. Denn wir haben noch eine Chance!“ Und falls es am Ende „nur“ zum Vizetitel reicht, ist der Einzug ins Achtelfinale zur Deutschen Meisterschaft über ein Qualifikations-Spiel gegen den Rheinland-Zweiten immer noch möglich. 

VfL Eintracht: Pepper, Pähler - Häseler, Grebe (1), Mielke (4/2), Ricker (1/1), Schellenberg, Flüs (4), Krüsmann (5), Meckel (5), Wojtek (3), Half, Nölle (1), Piorun (3)