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Detlef Spruth feiert seinen 70. Geburtstag!

Wenn Detlef Spruth über Handball spricht, dann trifft exakte Analyse auf eine große Portion Leidenschaft. Diese Fähigkeiten haben den amtierenden Präsidenten des VfL Eintracht Hagen in allen Bereichen des Lebens geprägt und sie prägen im Gegenzug bis heute die Handballer in den Vereinsfarben Grün und Gelb. Am heutigen Montag begeht Detlef Spruth im Kreise der Familie in Kanada seinen 70. Geburtstag. Grund genug, zum „runden Geburtstag“ herzlichst zu gratulieren und einen Blick zurück auf eine außergewöhnliche Karriere zu werfen.

 

Wenngleich der Name Detlef Spruths zuvorderst immer mit dem VfL Eintracht Hagen in Verbindung gebracht wird, so ist sein Stammverein doch die TG Voerde im nahen Ennepetal. Dort durchläuft der junge Handballer die komplette Jugendabteilung, spielt noch kurz für die Senioren, ehe der Wehrdienst – zunächst in Flensburg, später dann in Hemer – den Wechsel zu den Sportfreunden Gevelsberg mit sich bringt.

 

In diese Zeit fallen auch die beiden wichtigsten Ereignisse im gesamten Leben des Jubilars: die Heirat mit Gattin Ursula – von den Eintrachtlern nur Uschi genannt – und die Geburt von Tochter Andrea. „Alles, was ich erreicht habe, alles, was ich im Sport gemacht habe, ob als Spieler, Trainer oder jetzt als Vorsitzender, wäre nicht möglich gewesen ohne die vorbehaltlose Unterstützung meiner Frau“, sagt Detlef Spruth – und man glaubt ihm angesichts der in den anschließenden Jahren und Jahrzehnten folgenden Vita unbesehen.

 

Spätestens mit dem Wechsel von Gevelsberg zum VfL Eintracht Hagen im Sommer 1970 beginnt eine echte Erfolgsgeschichte. Detlef Spruths erstes Spiel für die Eintracht ist gleich das Rückspiel um die Westdeutsche Feldhandball-Meisterschaft gegen den TuS Ferndorf im August 1970 vor 6000 Zuschauern im Ischeland-Stadion, das zwar mit 12:10 gewonnen wird, in der Endabrechnung fehlt aber ein einziges Tor zum Titel. Im Herbst desselben Jahres feiert Spruth mit seiner Mannschaft in der Halle die Westfalenmeisterschaft, ehe 1971 der große Wurf gelingt. Unter Meistertrainer Hans Hentzsch werden die Endspiele gegen den OSC Thier Dortmund erreicht. Im Hinspiel feiert die Eintracht am Ischeland einen 15:10-Sieg, und auch das Rückspiel im Dortmunder Goystadion gewinnen Spruth & Co. vor 3000 Zuschauern und laufenden Kameras des WDR mit 15:9. Dieser Sieg und der damit verbundene Aufstieg in die Feldhandball-Bundesliga ist sowohl der größte Erfolg in der aktiven Laufbahn des Jubilars als auch in der Vereinsgeschichte des VfL.

 

Weil der junge Detlef Spruth parallel auch seine berufliche Karriere vorantreibt, geht es sportlich gesehen zunächst einige Kilometer volmeaufwärts – nach Schalksmühle. Unter dem späteren Nationaltrainer Vlado Stenzel steigt Spruth an der Seite von Rudi Rauer und Walter von Oepen mit dem Schalksmühler TV in die Regionalliga auf. „Stenzel hat die Spieler begeistert, er hätte mich nachts fürs Handballspielen wecken können. Eine tolle Zeit“, erinnert sich Spruth, der schon als aktiver Spieler die unterschiedlichen Methoden seiner Coaches aufsaugt, sie analysiert, bewertet, um sie später für sich zu adaptieren oder eben auch nicht.

 

Ein Trainerwechsel in Schalksmühle und die – rückblickend – entscheidende berufliche Veränderung zum Personaldienstleister Persona Service im April 1976 beeinflussen fortan auch die sportliche Spruth-Karriere. Abschied aus Schalksmühle, ein Abstecher zurück zur Eintracht. Hier spielt Spruth unter Trainer Ralf Wilke in der 2. Mannschaft erstmals mit seinem Bruder Herbert zusammen, steigt 1986 in die Verbandsliga auf. Es folgt die Station Rot-Weiß Lüdenscheid – hier erst als erfolgreicher (Spieler-)Trainer der Senioren mit dem Oberliga-Aufstieg, später als Coach der RWL-Frauen (ebenfalls Aufstieg in die Oberliga): Aus dem Spieler Detlef Spruth wird allmählich der Trainer Detlef Spruth. Während die aktive Karriere bei der TG Voerde und danach in der 2. bzw. 3. Mannschaft der Eintracht ausklingt, wird es mit Blick auf die Trainerlaufbahn „jetzt erst richtig wild“, wie sich Spruth im Rückblick erinnert.

 

Auf der „Sonneninsel“ Mallorca intensiviert der Hasper SV seine Bemühungen um Spruth, bis hin zu dessen Zusage, die Frauen-Mannschaft zu übernehmen. Bis in die 2. Bundesliga führt der Weg, ehe Spruth – inzwischen Mitglied der Geschäftsleitung bei Persona Service – die Gefahr sieht, seinen eigenen Prinzipien nicht mehr folgen zu können. „Wenn ich etwas mache, mache ich es richtig“, lassen berufliche Verpflichtungen im Norden Deutschlands und die Hasper Eingruppierung in die Süd-Staffel einen Abschied unausweichlich werden.

 

Einmal noch, bei der HSG Wambel/Körne nämlich, lässt sich der im positiven Sinne „Handballverrückte“ zu einem Trainerengagement überreden. Auch hier wieder erfolgreich, mit Regionalliga-Klassenerhalt und Aufstieg in die 2. Bundesliga – doch dann ist 1998 endgültig Schluss.

 

Der Kontakt zum VfL Eintracht Hagen – er reißt indes nie ab. Im Jahr 2007 gründet Detlef Spruth, der ein Jahr zuvor aus der Persona Service-Geschäftsleitung ausgeschieden ist, gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Ralf Wilke die „Handball Förder gGmbH“, die sich die Unterstützung von Amateur- und Jugendhandball bei der Eintracht auf die Fahnen geschrieben hat. „In einer schwierigen Zeit für den Verein“, so Spruth, der zwei Jahre später von Walter Biermann den Vereinsvorsitz übernimmt – bis heute.

 

Heute – das ist der Tag des 70. Geburtstages. Ein besonderer Tag. Und ein Tag, an dem die Frage nach den Gründen des Erfolgs erlaubt sein muss. Lange muss Detlef Spruth nicht überlegen. „Ich bin Sportler durch und durch“, sagt der Jubilar, „das beinhaltet hohe Disziplin und Siegermentalität. Verlieren ist mir immer schwergefallen. Früher allerdings noch mehr als heute…"

 

In diesem Sinne, lieber Detlef: Alles Gute zum Geburtstag wünscht der VfL Eintracht Hagen!

 

[caption id="attachment_835" align="aligncenter" width="820"] Der 1. Vorsitzende des VfL Eintracht Hagen, Detlef Spruth feiert seinen 70. Geburtstag.[/caption]