Gab es bisher 40 Mannschaften, die - zunächst in vier 10er-Staffeln - um Punkte in der A-Jugend-Bundesliga kämpften, so wird das deutsche U19-Handball-Oberhaus künftig umstrukturiert. 20 Vereine erhalten das Startrecht für die 1. Bundesliga, 20 weitere Klubs laufen in der 2. Liga auf. Beide Spielklassen werden in zwei 10er-Gruppen aufgeteilt. Ein Erstliga-Platz ist das Eintracht-Ziel, aber wenn die Grün-Gelben am zweiten Juni-Wochenende in die Qualifikation eingreifen, werden 14 der insgesamt 20 verfügbaren Plätze schon vergeben sein.
Mit jenen Vereinen, die in den beiden Meisterrunden der A-Jugend-Bundesliga 2023/24 die Ränge 1 bis 5 belegten, stehen zehn künftige Erstligisten bereits fest. Es handelt sich um den SC Magdeburg, die Füchse Berlin, die Rhein-Neckar Löwen, den HC Erlangen, den TSV Burgdorf, die SG BBM Bietigheim, den TSV Bayer Dormagen, Frisch Auf Göppingen, den HSV Hamburg und den Bergischen HC.
Vier weitere Plätze werden in der 1. Qualifikationsrunde ausgespielt, die am 1. und 2. Juni stattfindet. Hieran nehmen jene Klubs teil, die in den Meisterrunden auf den Rängen 6 bis 8 landeten (HSG Rodgau Nieder-Roden, HSG Handball Lemgo, JANO Filder, TuSEM Essen, HC Empor Rostock, SC DHfK Leipzig) sowie die Teilnehmer am Pokal-Final-4-Turnier. Von denen hat die Bonner JSG allerdings zurückgezogen, so dass der TV Bittenfeld, der THW Kiel und der 1. VfL Potsdam übrigbleiben. Diese neun Teams werden in eine Fünfer- und eine Vierergruppe aufgeteilt, jeweils der Erst- und Zweitplatzierte stehen als künftige Erstligisten fest.
Jene fünf Mannschaften, die es aus diesem Kreis nicht schaffen, bekommen in der 2. Qualifikationsrunde eine zweite Chance, in der die vier unterlegenen Pokal-Viertelfinalisten hinzustoßen. Also neben der JSG Balingen-Weilstetten, der SG Flensburg-Handewitt und der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen auch der VfL Eintracht Hagen. Wieder werden eine Fünfer- und eine Vierergruppe gebildet, in denen sich jeweils die Erst- bis Drittplatzierten einen Platz in der 1. Bundesliga sichern. Wo gespielt wird, steht noch nicht fest, der VfL Eintracht will sich als Ausrichter einer Gruppe bewerben.
Wenn sich sechs von insgesamt neun teilnehmenden Teams ein Erstligaticket sichern, stehen die Erfolgschancen rechnerisch nicht schlecht. Bei den Grün-Gelben kommt allerdings erschwerend hinzu, dass sie sich gerade in einem großen personellen Umbruch befinden. Aus jenem Prokopec-Team, das in der vergangenen Spielzeit immer stärker wurde und die Saison mit dem Erreichen des Pokal-Viertelfinales krönte, sind nur sechs Spieler übriggeblieben. Und von diesen fällt mit Lorenz Ricker (Kreuzbandriss) auch noch der Spielmacher bis auf weiteres aus. Aus der eigenen U17 sind elf Akteure aufgerückt, einziger externer Neuzugang ist Kreisläufer Robert Bösel (von der HSG Herdecke/Ende) als weiterer Jungjahrgangs-Akteur.
„Ein Jahr Altersunterschied macht im Jugendbereich sehr viel aus“, weiß Eintracht-Coach Pavel Prokopec nicht erst seit einem Vorbereitungsturnier in Melsungen, wo sein junges Team sowohl gegen die Gastgeber als auch gegen Lemgo, also zwei potenzielle Qualifikations-Mitbewerber, schon zur Pause klar zurücklag. „Im Moment reicht es gegen solche Mannschaften noch nicht. Wir müssen schnell dazulernen, haben aber nicht viel Zeit.“ Dennoch verspricht der ehemalige tschechische Nationalspieler: „Wir werden um unsere Chance kämpfen und keineswegs etwas abschenken!“