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Es hat nicht ganz gereicht für Igor Panisic, Chris Funke und die U23 des VfL Eintracht Hagen: In buchstäblich letzter Sekunde verloren die Grün-Gelben am Samstagabend das Gipfeltreffen beim VfL Gladbeck.

U23 verliert Oberliga-Gipfeltreffen in letzter Sekunde

Eine proppenvolle Riesener Sporthalle, allerbeste Stimmung, 3-Tore-Führung fünf Minuten vor dem Ende - aber in einem dramatischen Finale zog die U23 des VfL Eintracht Hagen am Samstagabend im "Gipfeltreffen" beim VfL Gladbeck doch noch den Kürzeren: Ein Treffer von Gladbecks Torjäger Fabian Neher Sekunden vor dem Abpfiff besiegelte die 26:27-Niederlage in einem gutklassigen Duell.

Gäbe es so etwas wie Gerechtigkeit im Sport, dann hätte dieses Spiel wahrscheinlich mit einer Punkteteilung enden müssen, doch die Diskussionen darüber sind natürlich hypothetischer Natur. Nach Minuspunkten hat der VfL Gladbeck nun die Tabellenführung im westfälischen Oberhaus übernommen (13:3 Punkte), direkt dahinter (14:4) folgt ein punktgleiches Trio (VfL Eintracht Hagen, TSV GWD Minden II und Westfalia Herne), das jeweils schon eine Partie mehr absolviert hat.

Zum Spiel: Die Eintracht fand überhaupt nicht ins Match. Keine vier Minuten waren absolviert, das hieß es bereits 4:0 für die Hausherren. Ein klassischer Fehlstart, der Eintracht-Coach Alex Zapf - verständlicherweise - überhaupt nicht erfreute. "Das war viermal eigene Dummheit. Wir schließen schlecht ab und bekommen die erste oder zweite Welle der Gladbecker nicht verteidigt."

Doch es wurde besser aus Hagener Sicht. Viel besser sogar. Gestützt auf eine exzellent arbeitende Abwehr, hinter der mit "Toto" Schmidt ein glänzend disponierter Torhüter stand - der 29-Jährige hatte am Ende eine Fangquote jenseits der 40-Prozent-Marke auf dem Statistikzettel - arbeiteten sich die Grün-Gelben erst heran, um in der 19. Minute durch Chris Funke erstmals in Führung zu gehen (8:7). Bis zur Pause wuchs der Hagener Vorsprung sogar noch minimal an - 13:11.

In der Kabine dann ein Rückschlag für das ohnehin dezimierte Eintracht-Team. Der angeschlagene Linkshänder Lukas Meier signalisierte, dass es für ihn nicht weitergehen könne. Und als in der 44. Minute Chris Funke nach Gesichtstreffer gegen Fabian Neher glatt Rot sah (Zapf: "Kann man geben"), war es um die Alternativen im Hagener Rückraum endgültig geschehen. Zur Erinnerung: Jaap Beemsterboer fiel verletzungsbedingt ohnehin aus, und die Youngster Luca Richter und Lorenz Ricker waren parallel in der U19-Bundesliga im Einsatz.

Rechtsaußen Marc Ingwald rückte nun neben Lukas Kister und Arvid Dragunski in den Rückraum. Weitere Alternativen: nicht mehr vorhanden. Dennoch hielt Hagen bis zur 55. Minute einen 3-Tore-Vorsprung, der auf der Zielgeraden aber nicht reichen sollte. "Wir sind zu hektisch, nehmen zu früh die Würfe", so Alex Zapf, der sich gleichwohl vor seine Mannschaft stellte. "Die Jungs waren einfach platt, aber ich konnte nicht wechseln."

Und so steuerte die Partie auf ihr dramatisches Finale zu. Nach einer letzten Auszeit von Gladbeck-Coach Thorben Mollenhauer 14 Sekunden vor dem Ende übernahm Gladbecks Bester, Fabian Neher, die Verantwortung und schweißte das Spielgerät aus der Distanz ins Eintracht-Tor. Riesenjubel in der Riesener Sporthalle auf der einen, Frust pur auf der anderen, der Hagener Seite.

Und dennoch: "Es gibt so viel Positives, das wir aus diesem Spiel mitnehmen können", sagt Alex Zapf, "die Marschroute muss jetzt sein, bis zum Jahresende kein Spiel mehr zu verlieren." Weiter geht es für die Eintracht am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Mittelstadt) mit dem Heimspiel gegen den TuS Bommern.


Eintracht: Schmidt, Mahncke - Sagner, Pallasch (1), Knutzen, Bednar (1), Meier (1), Panisic (1), Funke (3), Toromanovic (2), Ingwald (7/5), Kister (2), Dragunski (8)
Toptorschützen Gladbeck: Schmiemann (8), Neher (7/1), Dervisevic (4)